von ih 30.08.2024 10:08 Uhr

Südtirol: Hausärzte und Patienten vor Herausforderungen

Ab dem 1. September 2024 wird die Softwareplattform IKIS im Südtiroler Sanitätsbetrieb endgültig abgeschaltet. Diese Maßnahme betrifft rund 125 Hausärzte sowie etwa 190.000 Patienten, vor allem in den Gesundheitsbezirken Brixen und Bruneck, aber auch vereinzelt in anderen Regionen wie dem Ritten, Gröden und Vinschgau. Auch Kinderärzte und Mediziner in Seniorenheimen sind betroffen.

Bild: APA/dpa-Zentralbild

Gesundheitslandesrat Hubert Messner begründet die Abschaltung mit den staatlichen Datenschutzbestimmungen. Die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (EGA) als Ersatz kommt jedoch bei Franz Ploner, Landtagsabgeordneter von Team K, nicht gut an: „Zu diesem Zeitpunkt ein unausgereiftes System wie die EGA einzuführen, ist verantwortungslos“, kritisiert er.

Ploner warnt vor langen Wartezeiten in den Arztpraxen und zusätzlichen Belastungen für die Patienten, die künftig selbst Befunde online abrufen und ausdrucken müssen. Vor allem für ältere Menschen sei dies eine große Herausforderung. Die Abschaltung von IKIS, das eine schnelle Einsicht in medizinische Befunde ermöglicht hatte, könnte zudem zu Verzögerungen in der Akutversorgung führen.

Der Sanitätsbetrieb räumt ein, dass die IKIS-Plattform nicht ohne Mängel war und es Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit gab. Dennoch kritisiert Ploner das Fehlen eines adäquaten Ersatzsystems: „Das EDV-System des Sanitätsbetriebes ist vorsintflutlich.“ Der Übergang zu einem neuen System bleibt damit eine Herausforderung für das Südtiroler Gesundheitssystem.

 

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