Speicherbecken: „Zerstörung so groß wie Kaltern“

Dort sollen laut Heimatpflegeverband sechs Speicherbecken (Rastenbach, Bärental, Tröpfltal, Feld, Söll und Purtznai) gebaut werden, um Wein- (85 %) und Obstbauflächen (15 %) in Kaltern und Tramin mit einer weiteren, also zusätzlichen Bewässerung (ca. 345.000m³ Speichervolumen) auszustatten. Dabei sei noch nicht einmal bekannt, wie hoch der Bedarf für die Bewässerung der meist trockenresistenten Reben und der Äpfel-Anbauflächen wirklich ist.
Sollte das Projekt realisiert werden, wären mehr als 15 Hektar (Verbindungsleitungen und Lagerflächen nicht einberechnet) ebener und beliebter Waldflächen zerstört und nicht mehr öffentlich zugänglich. Die sechs Kalterer Gemeindereferenten hätten sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass in Zukunft nicht mehr die ganze Bevölkerung, sondern nur mehr jene, die an das Bewässerungssystem angeschlossen sind, von diesen wertvollen Flächen profitieren würden. Völlig unzureichend seien die vorgesehenen Ausgleichsflächen, die die Gemeinde für den Entzug der öffentlichen Waldflächen für die Bevölkerung schaffen möchte.
So sei dies laut Heimatpflegeverband ein Waldstück in einem Steilstück in einer anderen Gemeinde (Pfatten), wesentlich kleiner und unzugänglich für ältere Personen und Familien mit kleineren Kindern. Die Gemeinde Kaltern halte jedoch weiterhin am Projekt fest, möchte die vier Beschlüsse Nr. 160, 161, 162 und 163 vom 27.04.2023 nicht widerrufen und will die Interessen des Bewässerungskonsortiums auf Kosten der Bevölkerung durchdrücken, so der Verband in einer Aussendung. Trotz des massiven Einsatzes von vielen Freiwilligen für den Umweltschutz habe die Gemeinde bis heute nichts getan, um den einzigartigen Buchenwald zu schützen und zu erhalten. Das Vorhaben solle außerdem durch Steuergelder finanziert werden.
Plakataktion gestartet
„Gerade den ebenen Buchenwald benötigen wir heute und in Zukunft für die Gesundheit und zur Erholung, er ist identitätsstiftend und in Zeiten des Klimawandels für die Klimaregulierung unverzichtbar. Wälder steuern aktiv Wasserkreisläufe. Ein wirklich umweltverträgliches und nachhaltiges Wassermanagement zerstört den Wald nicht, sondern sorgt dafür, dass er erhalten bleibt“, betont der Verein.
Die Initiativgruppe „UNSER WALD“ hat in Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe Kaltern, dem AVS Kaltern, dem Verein für Kultur und Heimatpflege Kaltern, dem Alpenverein Südtirol, dem Dachverband für Natur und Umweltschutz, der Vereinigung Südtiroler Biologen und dem Heimatpflegeverband Südtirol deshalb drei Postkarten und ein Plakat gestaltet, die über die genannten ehrenamtlichen Vereine und die verschiedenen Unterstützer in Kaltern und im ganzen Land verteilt werden sollen.
Postkarte und Plakat der Aktion – Foto: Heimatpflegeverband






