Österreichischer Model-Booker reagiert auf Oberhammers Kritik zu Schönheitswettbewerb

Der österreichische Model-Booker Dominik Wachta gilt international als einer der Top-Experten im sogenannten „Modelmovement“, also der Vermittlung von internationalen Buchungen für Models. Bekannt geworden ist der Inhaber der spanisch-amerikanischen Modelagentur „1st Place Models“, weil er mit dem Model-Contest „Österreichs Nächstes Topmodel“ ein Pendant zu den klassischen Next Topmodel Formaten und zu Misswahlen geschafft hatte. Einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmerinnen nicht herabgewürdigt, sondern aufgebaut wurden, heißt es in einer Aussendung von Wachta. Seine Siegerinnen schafften es rasch in die Top-Märkte wie New York, Mailand oder Paris und waren für große Namen und die großen Fashionweeks im Einsatz.
Der mittlerweile 41-Jährige galt nie als Fan von Misswahlen, kritisierte oft die Fleischbeschau oder die billige Art und Weise wie die Wettbewerbe ausgerichtet wurden. Umso erstaunlicher ist es jetzt, dass sich der bekannte Modelmacher auf die Seite der Misswahlen stellt, nachdem diese von Ulrike Oberhammer, der Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit, als nicht zeitgemäß bezeichnet und deren Abschaffung gefordert wurde (UT24 berichtete).
„Wettbewerbe wo es nur noch darum geht möglichst divers zu sein, die will doch keiner sehen“
„Ich bin ein sehr liberaler Mensch, jemand aus der politischen Mitte. Aber dieser Extremismus auf allen Seiten macht mich krank. Diese Pauschal-Aussagen haben für mich diesselbe Energie wie die von Hetzern, die alle Ausländer in einen Topf schmeißen. Für mich sieht man da deutlich, dass Hass kein Mascherl hat. Ich war immer ein Kritiker der Misswahlen, aber kein Gegner. Missstände muss man aufzeigen, aber diese Verbotsgesellschaft, die einige Radikale versuchen zu schaffen, halte ich für äußerst bedenklich. Es gibt hochkarätige Misswahlen und die haben absolut ihre Berechtigung. Und gerade in Italien finde ich das Niveau der meisten Misswahlen sehr gut und einige der Missen haben dort auch beachtliche Karrieren in der Unterhaltungsbranche gemacht. In diesem Fall stelle ich mich ganz klar auf die Seite der Misswahlen, bei aller Sympathie für eine diverse Gesellschaft, die Wettbewerbe wo es nur noch darum geht möglichst divers zu sein, die will doch keiner sehen. Damit macht man die Wettbewerbe nur kaputt.“
Tatsächlich war Wachta´s „Österreichs Nächstes Topmodel“ der erste Wettbewerb in Europa, der seit 2010 auch Transgender-Models zugelassen hatte. „Wenn jemand eine geschlechtsanpassende Operation hatte und juristisch eine Frau ist, sehe ich da auch überhaupt kein Problem mit einer Teilnahme. Allerdings haben bei uns die Transgender-Models dann nicht gewonnen, nur weil sie dem Zeitgeist entsprochen hatten, sondern es war dennoch ein fairer Wettbewerb und deswegen sind – leider muss ich sagen – nie Transgender Models bei uns über die Vorwahlen hinaus gekommen.“
Dominik Wachta, Erfinder von „Österreichs Nächstes Topmodel“
Dominik Wachta ist erklärter Humanist, warnt aber vor dem Extremismus: „Das spaltet die Gesellschaft und wir haben wahrlich schon genug Krisenherde und Hass. Lasst doch bitte alle so sein wie sie sind, aber hört auf ständig das eigene Weltbild den anderen zwangsweise auf das Auge zu drücken. Das ist für mich nichts anders als krank!“






