von red 17.08.2024 16:26 Uhr

Pusterer Triathletin Theresa Moser im UT24-Porträt

Wenn Theresa Moser aus Abfaltersbach im Hochpustertal (Bezirk Lienz) über ihre Triathlon-Reise spricht, wird deutlich, dass sie nicht nur von Leistungen, sondern auch von ihrem Einsatz und persönlichen Wachstum erzählt. Ihre Geschichte ist ein beeindruckendes Zeugnis von harter Arbeit, Geduld und Leidenschaft für den Sport. Eine Triathlon-Reise, die Herz und Seele bewegt.

Theresa Moser, Triathletin aus Abfaltersbach im Hochpustertal - Foto: Adi Kohr

„Meine Reise begann schon mit sechs Jahren, als ich mit dem Laufen begann“, erzählt die Osttirolerin. Ihre Karriere ist wie ein faszinierender Roman, in dem jedes Kapitel von Mühe und Hingabe zeugt. Als Kind nahm sie an Laufbewerben teil und begann bald darauf, das Schwimmen zu lernen. „Die Schule wurde zu einer Zeit intensiver körperlicher Ertüchtigung. So trainierte ich täglich im Wasser und ergänzte dies mit Lauftraining“, erinnert sich die 31-Jährige.

Rast während einer Wanderung hoch über Abfaltersbach – Foto: Roswitha Moser

Als Theresa mit 15 Jahren von ihrem Vater ein gebrauchtes Rennrad geschenkt bekam und ihren ersten Triathlon absolvierte, sprang sie etwas unprofessionell ohne Neoprenanzug in die kühle Donau. „Mein Herz schlug von nun an für diese Sportart“, sagt sie lächelnd. Die ersten Wettkämpfe waren der Beginn einer langen Reise, die sie von 2011 bis 2015 zu nationalen und internationalen Veranstaltungen führte. 2015 wurde sie österreichische Staatsmeisterin über die olympische Distanz. Im gleichen Jahr erreichte sie sehr gute Ergebnisse bei der U23-EM in Banyoles und der U23-WM in Chicago. Außerdem erzielte sie mehrere Top-25-Resultate im Weltcup.

Theresa Moser – Foto: privat

Durch die sportbedingten Reisen hat die Abfaltersbacherin nicht nur viele Menschen kennengelernt und bis heute anhaltende, internationale Kontakte geknüpft, sondern auch viele Sachen erlebt, von denen sie heute freudestrahlend berichtet: „So bin ich in der Karibik mit Delfinen geschwommen, war am Toten Meer und auf der Chinesischen Mauer und bin sogar in Südafrika zwischen den Weinbergen geradelt.“

Mosers Prozess der Selbstheilung

Nach der Matura 2011 begann Theresa ein Lehramtsstudium in Mathematik und Italienisch in Innsbruck, das sie 2018 erfolgreich abschloss. Zwischendurch legte sie ihre sportliche Karriere auf Eis, weil es körperlich nicht mehr ging. Durch die Aufnahme von zu wenig Energie und den Stress merkte sie, dass die Kraft schwand und die Ergebnisse unbefriedigend waren. Kein Arzt sagte ihr, dass sie zu dünn war. „Also nahm ich selbst das Herz in die Hand und legte eine Pause ein. Der Prozess der Selbstheilung, so brutal es klingt, hat sehr lange gedauert. Für mich ist es unglaublich, wie schnell man dem eigenen Körper Schaden anrichten kann und wie lange das dauert, bis man wieder hergestellt ist“, resümiert Moser.

Nach dem Erhalt des Innsbrucker Universitätsdiploms verbrachte die Sportlerin eineinhalb Jahre in den USA, wo sie, ein Stipendium in der Hand, an der New Mexico Highlands University studierte und wertvolle Erfahrungen sammelte. „Diese Zeit war prägend für meine persönliche, sportliche und berufliche Entwicklung“, reflektiert sie.

Mosers Comeback

Zurück in Innsbruck stellte sich die heute 31-Jährige die Frage, ob sie ihre Triathlon-Reise fortsetzen sollte. Ihre Antwort war klar – die Leidenschaft für den Sport brannte noch immer. Mit neuem Elan und intensivem Training will sie auf die internationale Bühne zurückkehren. Ihr Training ist rigoros: Morgens beginnt sie oft vor sechs Uhr, bevor sie zur Schule fährt. Nach dem Unterricht am Franziskanergymnasium in Hall in Tirol geht es weiter zum Training. „Meine Einheiten umfassen bis zu 22 Stunden, wobei Schwimmen, Radfahren und Laufen in verschiedenen Intensitäten trainiert werden“, erklärt Moser.

Theresa Moser (vorne) bei einem Wettkampf in Tübingen – Foto: Adi Kohr

Die größte Herausforderung für Theresa besteht darin, das Gleichgewicht zwischen intensivem Training und ausreichender Erholung zu finden. Es ist ihr wichtig, Fortschritte zu machen, ohne sich zu überlasten, krank zu werden oder sich zu verletzen. „Seit ihrem Selbsttraining im Zuge meiner Reise habe ich gelernt, Pausen einzulegen und auf meine Gesundheit zu achten, was mir wieder gut gelungen ist“, betont die Ausdauersportlerin.

Im Bild Dritte von links: Theresa Moser vor dem Sprung ins kühle Nass – Foto: Adi Kohr

Mosers außersportliche Aktivitäten

Wenn sie nicht trainiert oder Mathe-Schularbeiten korrigiert, widmet sich die sympathische Abfaltersbacherin leidenschaftlich dem Kochen und Backen. Außerdem spielt sie gelegentlich Klavier oder genießt die Natur, um sich zu entspannen und ihr Gleichgewicht zu finden. Theresa Moser, die auch zwei Jahre Teil der Heeressportgruppe war, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Hingabe und Leidenschaft zu einer beeindruckenden sportlichen und persönlichen Reise führen können. Mit Entschlossenheit und einem Lächeln verfolgt das Osttiroler Energiebündel ihre Ziele und lebt nach dem Motto „If it doesn’t challenge you, it won’t change you.“

Von Andreas Raffeiner

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