Die Stimmen zum Internationalen Tag der Jugend

Südtirols Katholische Jugend (SKJ): Jungen Menschen eine Stimme geben
Belange von jungen Menschen sollen vermehrt gehört, ihre Sichtweise miteinbezogen und ihre Lebensrealität wahrgenommen werden. Auch im kirchlichen Bereich wollen Jugendliche mitentscheiden und gemeinsam die Zukunft gestalten.
Zusammen lassen sich Ziele oft einfacher erreichen, weshalb sich bei der Jugendsynode im Jahr 2018 Vertreter aus der deutschsprachigen katholischen Jugendarbeit erstmalig zu einem Austausch getroffen haben. Seitdem ist es den vier DACHS-Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol) ein Anliegen, sich regelmäßig zu treffen, zu vernetzen und auszutauschen. Um die Anliegen der jungen Menschen auf weltkirchlicher Ebene einzubringen, werden Vertreter:innen der vier Länder bei den abschließenden Beratungen der Weltsynode im Oktober in Rom präsent sein.
„Wir kritisieren nach wie vor, dass kaum junge Menschen in der Synodenaula direkt ihre Anliegen einbringen können. Ihre Stimme ist wichtig, für die zukünftige Kirche, aber eben auch schon heute“, sagt Simon Klotzner, 1. Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend. „Damit die Überlegungen junger Menschen trotzdem in die Syodenaula getragen werden, nutzen wir die Chance, vor Ort in Rom, Begegnungen zwischen Synodalen und deutschsprachigen jungen Menschen zu schaffen”, betont Ivo Bühler, Vertreter der Deutschschweizer Jugendverbände vom Verband Katholischer Pfadi. „Dies ist allerdings nur eine Ersatzlösung, bei zukünftigen Synoden müssen junge Menschen aus der ganzen Welt die Möglichkeit bekommen als Synodale mit Stimmrecht an den Beratungen teilzunehmen”, ergänzt Tobias Kirschner, Geschäftsführer der Katholischen Jugend Österreich.
„Bei dieser Synode ist es wichtig, dass dafür die Weichen gestellt werden und auch die aktuelle Situation der Kirche ehrlich in den Blick genommen wird. Die systemischen Faktoren sexualisierter Gewalt und des Missbrauchs müssen in Rom endlich anerkannt werden und daraus die notwendigen Schlüsse für Reformen gezogen werden“, verdeutlich Gregor Podschun, BDKJ-Bundesvorsitzender.
Südtirols Katholische Jugend setzt sich für die Anliegen der Jugend in der Kirche ein: Im Bild Simon Klotzner, 1. Landesleiter von SKJ (Bild: SKJ)
Junge STF: „Stehen wir hinter unserer Meinung und werden wir aktiv!“
Menschen trauen sich immer weniger, ihre Meinung offen kundzutun. Zu hoch wiegt die Gefahr, einen Nachteil zu erfahren, etwa in der Berufswelt oder im Freundes- und Bekanntenkreis. Dieser Umstand kann dazu führen, dass eine vermeintliche Mehrheitsmeinung plötzlich zur Minderheitenmeinung und die eigentliche Minderheit zur Meinungsmacherin wird. Die Junge „Süd-Tiroler Freiheit“ appelliert daher, immer hinter der eigenen Meinung zu stehen und diese offen kundzutun. „Nur so können Interessen und Bedürfnisse gehört und bestenfalls Lösungen gefunden werden“, betont die Junge STF.
Im besten Falle solle man nicht nur hinter der eigenen Meinung stehen, sondern sich aktiv dafür einsetzen. Denn möchte man eine Veränderung herbeiführen, müsse man sich auch aktiv dafür einsetzen. Ansonsten geht es weiter wie bisher – ohne Veränderungen und Verbesserungen, ist die Junge „Süd-Tiroler Freiheit“ überzeugt.
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit schließt deshalb mit einem Appell: „Nehmen wir den Tag der Jugend als Ansporn, unseren Idealen treu zu bleiben und unsere Meinung lautstark zu vertreten. Setzen wir uns aktiv für unsere Interessen und Ideen ein, damit diese nicht nur Träume bleiben, sondern zur Realität werden!“
Von links: Hansjörg Karbon, Benedikt Mayr, Melanie Mair, Vera Lobis, Manuel Klotz und Tobias Innerhofer. (Bild: STF)
Team K: „Umdenken - Jungdenken - Einmischen - Mitreden!“
„Mehr Mitsprache, mehr Mitbestimmung, mehr Teilhabe“ ist ein Motto des diesjährigen Welttages. Das Team K wird zu diesem Anlass demnächst auch einen Beschlussantrag zur Institutionalisierung eines Jugendlandtages in Südtirol einreichen, zumal alle Parteien im Wahlkampf die Wichtigkeit der Einbindung der Jugend betont haben. Seither ist einige Zeit vergangen, und Alex Ploner will die Landesregierung nun dazu verpflichten, den Jugendlandtag einzurichten und in Zukunft einmal pro Jahr auszurichten. Damit soll die Politik für die Jugendlichen ein Forum zu aktiver Partizipation zu ihren Themen schaffen und ihnen auch Rückmeldungen über die Umsetzung ihrer Anliegen geben.
„Eine Möglichkeit, diesen so wichtigen Entwicklungsprozess von Seiten der Landespolitik aktiv zu unterstützen, ist die Einführung eines Jugendlandtages. Politikerkollegen in Österreich und in Deutschland, die Jugendlandtage bereits seit Jahren institutionalisiert haben, zum Beispiel. das Land Salzburg, die Steiermark, Baden-Württemberg, beschreiben dieses Projekt immer wieder als Erfolgsmodell”, weiß Alex Ploner.
Als rechtliche Basis für die Einrichtung eines Jugendlandtages nennt der Team K-Abgeordnete das Regionalgesetz Nr. 7 vom 22. Dezember 2004, das eine „Muss“-Bestimmung vorsieht, durch die Gemeinden in der Region Welsch- und Südtirol verpflichtet sind, minderjährige Jugendliche überall dort mitzubeteiligen, wo es um deren Belange geht. „Was auf Gemeindeebene gilt, sollte erst recht auch für die Ebene des Südtiroler Landtages gelten. Ein Jugendlandtag soll zum Ziel haben, das politische Interesse und die politische Bildung junger Menschen zu fördern. Die Teilnahme an politischen Diskussionen und Debatten sollte unseren jungen Menschen die Chance bieten, sich mit komplexen Sachverhalten auseinanderzusetzen und ihre Standpunkte und Anliegen argumentativ zu vertreten. Weiters würde ein solches Projekt zweifelsohne dazu beitragen, das Demokratieverständnis der jungen Südtiroler zu fördern. Durch die Erfahrung partizipativer, konkreter politischer Diskussion im Landtag würde die oft nur schwer greifbare und daher abstrakt anmutende politische Entscheidungsfindung für Jugendliche fassbarer und verständlicher werden”, ist Alex Ploner überzeugt.
Alex Ploner (Bild: Team K)
JUNOS fordern Strategie gegen digitale Radikalisierung
Die Tiroler JUNOS nehmen die aktuellen Geschehnisse und den heutigen Tag der Jugend zum Anlass, um eine umfassende Strategie zu fordern, welche junge Menschen vor Radikalisierung durch die sozialen Netzwerke schützen soll. „Immer häufiger sieht man auf Plattformen wie TikTok Videos, welche zu Gewalt und Hass aufrufen. Der leichte Zugang und die oftmals rasante Verbreitung dieser Inhalte hat zur Folge, dass besonders junge Menschen über das Internet radikalisiert werden können. Die kürzlichen Ereignisse und auch beispielsweise der Vandalenakt gegen die HOSI Tirol zeigen, welche dramatischen Auswirkungen dies zur Folge haben kann. Für uns JUNOS ist klar: Es braucht jetzt eine Strategie, um der Radikalisierung vorzubeugen!“, so JUNOS Landesvorsitzende Susanna Riedlsperger.
Die Tiroler JUNOS fordern nun, stärker gegen Extremismus im Internet vorzugehen: „Um eine Radikalisierung zu verhindern, braucht es nicht nur mehr Medienkompetenz, sondern auch härtere Maßnahmen gegen Plattformen, welche extremistische Inhalte nicht konsequent löschen. Es kann einfach nicht sein, dass politische Inhalte eingeschränkt werden, gewisse Influenzer aber ungestört zu Gewalt ausrufen dürfen!“
Die JUNOS fordern in diesem Kontext sinnvolle Maßnahmen, welche aber die Meinungsfreiheit im Internet nicht einschränken: „Es braucht jetzt schnellstens eine Strategie gegen digitale Radikalisierung und Extremismus, die ohne einen Überwachungsstaat auskommt!“, so Riedlsperger abschließend.
Susanne Riedlsperger (Bild: JUNOS)






