Nicht die erste Faschisten-Briefmarke in Italien

Huldigung von Faschisten in Italien nichts Neues
Die jüngste Huldigung ist nicht die erste ihrer Art. Bereits 1994 hatte die italienische Post eine Briefmarke zu Ehren von Giovanni Gentile herausgegeben. Dies beweist einmal mehr, dass die Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit in Italien seit mehreren Jahren nicht angegangen wurde. Ob alljährliche Mussolini-Kalender oder eben die neue Sonderbriefmarke: der Faschismus ist in Italien nach wie vor salonfähig.
Während einige Stimmen betonen, dass Gentile als Philosoph und Bildungstheoretiker einen gewissen Einfluss auf das italienische Bildungssystem hatte, ist die Tatsache nicht zu leugnen, dass seine ideologischen Überzeugungen und Handlungen tiefgreifende negative Auswirkungen, besonders auf Südtirol, hatten. Die erneute Würdigung Gentiles durch eine Sonderbriefmarke wird daher von vielen als ein Schritt in die falsche Richtung gesehen.
Katakombenlehrer retteten Muttersprache in Südtirol
Der Südtiroler Schützenbund (SSB) erinnerte am vergangenen 1. Oktober nach genau 100 Jahren in einer beeindruckenden Veranstaltung am Bozner Landhausplatz der „Lex Gentile“. In den Mittelpunkt der Veranstaltung stellte der SSB jene Katakombenlehrer, die ihr Leben in selbstlosem Einsatz der Vermittlung der Muttersprache widmeten und die auch heute noch Vorbild seien (UT24 berichtete).






