Jugendring verbietet Vereinen, über STF-Rauswurf zu sprechen

Mitgliedsvereine dürfen nicht mit Medien reden
UT24 hat in den letzten Tagen sämtliche Mitgliedsvereine im Südtiroler Jugendring direkt kontaktiert – um ihnen die Möglichkeit zu geben, zum Rausschmiss der Jungen Süd-Tiroler Freiheit Stellung zu beziehen. Das Ergebnis: Lediglich sechs der insgesamt 14 Mitgliedsvereine meldeten sich tatsächlich zurück – mit nahezu ein und derselben Antwort.
So heißt es, dass es vonseiten des SJR eine Vorgabe gegeben habe, wonach sich lediglich der Vorstand des Jugendrings zu dem Rausschmiss äußern dürfe. Den Mitgliedervereinen selbst wurde hingegen ein Maulkorb aufgesetzt – sie dürfen weder verraten, wie sie bei der viel diskutierten Sitzung abgestimmt haben, noch wie sie generell zur gefordeten Abschiebung krimineller Ausländer stehen – ein zentrales Thema im Programm der Süd-Tiroler Freiheit, welches schlussendlich zum Ausschluss aus dem Südtiroler Jugendring führte (UT24 berichtete).
Drei Vertreter der Mitgliedsvereine haben UT24 – trotz des Maulkorbs vonseiten des Vorstands – eine etwas ausführlichere Stellungnahme abgegeben – und lassen damit tief in die ideologische Welt des Südtiroler Jugendrings blicken.
Pfadfinderschaft: „Diskrepanz zwischen den Positionen, Aussagen und Aktionen der Jungen STF“
Der Vorstand der Südtiroler Pfadfinderschaft (SP) erklärt in einer Stellungnahme gegenüber UT24, dass sie „im Hinblick auf unsere pfadfinderischen Werte, die sich gegen Hass einsetzen und für Gleichberechtigung stehen“ eine Diskrepanz in Hinblick der „Positionen, Aussagen und Aktionen“ der Jungen STF sehen. So würden diese angeblich von den Werten des Südtiroler Jugendrings abweichen.
„Vielfalt, Toleranz, friedliches Zusammenleben, Respekt, Menschenwürde und Offenheit“ seien etwa jene Werte, zu denen sich die Mitgliedsvereine des Südtiroler Jugendrings verpflichtet fühlen müssten – was für die Junge STF offenbar nicht mehr gelte, wenn es nach der Vertretern der Pfadfinderschaft geht.
Jungschar: „Unvereinbarkeit mit Werten des Südtiroler Jugendrings“
In die gleiche Kerbe wie die Südtiroler Pfadfinderschaft schlägt Alexandra Felderer, erste Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirol (KJS).
Sie schreibt in ihrer Stellungnahme an UT24: „Der Südtiroler Jugendring steht für bestimmte Werte wie Vielfalt, Toleranz, Respekt und Menschenwürde. Die Mitgliedsvereine sind angehalten, nach diesen Werten zu agieren und sich zu diesen zu bekennen. Für uns gibt es eine Unvereinbarkeit von Positionen, Aussagen und Aktionen der Jungen Süd-Tiroler Freiheit mit genau diesen Werten des Südtiroler Jugendrings“.
JG wollte nicht über Mitgliedschaft von STF abstimmen
Besonders hart in der Kritik stand in den letzten Tagen die Junge Generation (JG), sprich: die Jugendorganisation der Südtiroler Volkspartei. Sie wurde vor allem wegen ihres Fernbleibens von der umstrittenen Ausschluss-Sitzung kritisiert.
Die JG erklärt sich dazu gegenüber UT24 wie folgt: „Der Landesjugendausschuss der Jungen Generation hat sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt und ist zum Entschluss gekommen, dass wir als Junge Generation nicht über die Mitgliedschaft einer anderen politischen Organisation im Südtiroler Jugendring entscheiden können und möchten“.
Dennoch wolle man die Gelegenheit nutzen, um richtigzustellen, dass man „als JG bei der außerordentlichen Vollversammlung des Südtiroler Jungendrings – nicht wie behauptet – unentschuldigt abwesend waren, sondern unsere Abwesenheit bereits im Vorfeld an die Verantwortlichen mitgeteilt haben“.
Ergänzung zu JG-Stellungnahme
Wie UT24 in Erfahrung bringen konnte, wurde bei der Sitzung des Jugendrings vergangenen Mittwoch definitiv verlesen, dass die JG unentschuldigt abwesend sei. Dies wurde so auch von STF-Jugendsprecherin Melanie Mair auf Nachfrage bestätigt.






