Wie kommt der Geschmack von Vanille in Lebensmittel?

Die naheliegendste Möglichkeit ist die Verwendung von „Vanille“, sprich des Vanillemarks, das aus dem Inneren der Vanilleschoten herausgeschabt wird, teilt die Verbraucherzentrale Südtirol in einer Aussendung mit. „Bourbon-Vanille“ habe übrigens eine klar definierte Herkunft. Sie stamme aus Madagaskar, Mauritius, La Réunion, den Komoren oder den Seychellen. Werden die ganzen Vanilleschoten getrocknet und gemahlen, erhalte man Vanillepulver. In der Zutatenliste finde man dafür üblicherweise den Wortlaut „gemahlene Vanilleschoten“.
Der flüssige „Vanilleextrakt“ werde dagegen mit Hilfe von Alkohol aus den Vanilleschoten gewonnen. Vanilleextrakt dürfe auch als „natürliches Vanillearoma“ bezeichnet werden. Neben Vanillemark, Vanillepulver und Vanilleextrakt verwende die Lebensmittelindustrie auf unterschiedliche Weise gewonnene Aromen. Zwar enthalte das natürliche Aroma der Vanilleschote bis zu 200 verschiedene aromaaktive Substanzen, die dominante Komponente ist dabei aber das Vanillin.
„Natürliches Vanillearoma“ müssse zu mindestens 95 Prozent aus der echten Vanille stammen. Demgegenüber schmecke „natürliches Aroma“ zwar nach Vanille, wurde aber nicht aus der echten Vanille, sondern aus anderen natürlichen Rohstoffen gewonnen. „Natürlicher Aromastoff Vanillin“ kann beispielsweise Vanillin sein, das mit Hilfe von Mikroorganismen aus Zuckerrübenschnitzeln hergestellt wurde.
Tauchen im Zutatenverzeichnis die Bezeichnungen „Vanillearoma“ oder lediglich „Aroma“ auf, sei davon auszugehen, dass es sich um synthetisch hergestelltes Aroma handelt, so die VZS. Auch bei „Aroma Vanillin“ handle es sich ziemlich sicher um synthetisch hergestelltes Vanillin. Über 90 Prozent des weltweit eingesetzten Vanillins werden übrigens synthetisch hergestellt.
Schwarze Pünktchen im Vanilleeis, Vanillejogurt oder Vanillezucker können, müssen aber nicht ein Hinweis darauf sein, dass der Vanillegeschmack tatsächlich aus dem Vanillemark oder der gemahlenen Vanilleschote stamme. Manche Hersteller verwenden aus rein optischen Gründen die „gemahlenen extrahierten Vanilleschoten“, also solche, aus denen zuvor die Aromen extrahiert wurden und die folglich gar nicht mehr nach Vanille schmecken.






