von hz 09.07.2024 17:04 Uhr

Pilzesammeln wird teurer

17 Jahre lang wurde die Gebühr nicht angepasst, jetzt hat die Landesregierung die Pilzsammelgebühr von acht auf zehn Euro angehoben. Der Landesforstdienst erinnert an die Regeln des nachhaltigen Sammelns.

Steinpilz - Foto: UT24/fe

Pilzesammeln ist grundsätzlich nur an geraden Kalendertagen von 7 bis 19 Uhr und außerhalb von Schutzgebieten erlaubt – in vier Gemeinden gilt Sammelverbot (siehe Grafik unten); außerhalb der eigenen Wohnsitzgemeinde muss eine Gebühr entrichtet werden. Diese fließt in die Gemeindekassen; damit werden die Forstwege instand gesetzt. Die letzte Erhöhung dieser Gebühr geht auf das Jahr 2007 zurück, teilt die Südtiroler Landesverwaltung mit.

Am heutigen Dienstag hat die Landesregierung die Erhöhung von acht auf auf zehn Euro beschlossen. Wer die Gebühr bezahlt, darf ein Kilogramm Pilze pro Person (über 14 Jahre) sammeln. Kostenlos dürfen Pilze in der eigenen Wohnsitzgemeinde gesammelt werden – zwei Kilogramm pro Kopf und Tag. Auf eigenem Grund darf man immer Pilze sammeln, aber nicht mehr als drei Kilogramm pro Person und Tag. Der Landesforstdienst ist damit beauftragt, Kontrollen durchzuführen und nötigenfalls Strafen zu verhängen.

Landesrat Walcher: „Der Wald geht uns alle an“

„Wir wissen, dass viele Südtiroler und auch Gäste gern Pilze sammeln – das soll niemandem genommen werden. Ich appelliere an alle, sich an die Regeln zu halten und sich respektvoll gegenüber dem Lebensraum Wald zu verhalten – der Wald geht uns alle an“, sagt Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Stöcke, Spaten und ähnliches gehört nicht zur Ausrüstung eines Pilzesammlers. Pilze sind ein wichtiges Element im Ökosystem.

„Das, was wir von den Pilzen sehen, ist nur ein kleiner Teil dieses Lebewesens, das rein biologisch weder Pflanze noch Tier ist. Die sichtbaren Pilze sind der Fruchtkörper, wichtig für das Ökosystem ist das Pilzmyzel, das Geflecht unter der Erde. Ein Steinpilz kann unter der Erde auch 100 Quadratmeter Pilzmyzel haben“, sagt Stefan Burger vom Forstinspektorat Welsberg und Mykologe.

Verschiedene Pilzearten

Es gibt drei Arten von Pilzen: Parasiten, sogenannte Totholzzersetzer (gemeinsam mit anderen schließen sie den Nährstoffkreislauf, indem sie absterbende Reste im Wald mineralisieren und so zu neuen Nährstoffen für die Pflanzen machen) und Symbionten (sie gehen eine Symbiose mit anderen Pflanzen ein). „Wer Pilze sammelt, sollte zur eigenen Sicherheit nur jene Pilze mitnehmen, die er kennt. Alle anderen Pilze sollten stehen bleiben – auch wenn sie für den Menschen ungenießbar sind, können sie für Rehe, Füchse oder andere Lebewesen Nahrung sein. Zudem ist das ein Gebot des Respekts dem Lebensraum gegenüber“, meint Burger.
Alle Infos und die Vorlage für die Einzahlung der Pilzgebühr findet sich auf der Homepage des Landesforstdienstes; sie kann auch via PagoPA über die Homepages der Gemeinden bezahlt werden.

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