Virologe warnt vor zukünftigen Pandemien

Gefahr durch MERS und Vogelgrippe
Krammer erklärt im Interview mit Heute.at, dass sowohl das MERS-Virus als auch das H5N1-Virus (Vogelgrippe) Pandemien auslösen könnten. MERS-CoV, hauptsächlich im Nahen Osten verbreitet, habe bereits 2015 in Südkorea zu Mensch-zu-Mensch-Übertragungen geführt.
H5N1 hingegen habe sich in den letzten Jahren stark in Geflügel und Wildvögeln verbreitet und kürzlich Kühe in den USA infiziert. Diese Mutation und Anpassung an Säugetierzellen erhöht das Risiko einer Übertragung auf Menschen.
Maßnahmen und Vorbereitungen
Der Virologe betont, dass eine mögliche Ausbreitung des H5N1-Virus in Kühen unter Kontrolle gebracht werden muss, um eine Gefahr für den Menschen zu verhindern. Sollte es jedoch zu Mensch-zu-Mensch-Übertragungen kommen, wäre das Virus schwer aufzuhalten.
Daher sei es entscheidend, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Impfstoffe und antivirale Medikamente
Laut Krammer sei die Welt besser auf Influenza vorbereitet als auf SARS-CoV-2. Impfstoffe könnten schnell durch Umstellung der Produktion saisonaler Grippeimpfstoffe auf H5N1 hergestellt werden.
Zudem könnten vorhandene antivirale Medikamente gegen H5N1 eingesetzt werden. Allerdings sei die schnelle Verfügbarkeit dieser Mittel eine Herausforderung.
Weitere besorgniserregende Viren
Neben MERS und H5N1 bereitet Krammer auch das Nipah-Virus Sorgen, das in Südostasien von Flughunden auf Menschen übertragen wird und eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist. Lokale Ausbrüche mit Mensch-zu-Mensch-Übertragungen seien bereits vorgekommen.
Florian Krammer fordert im Heute-Interview eine verstärkte Aufmerksamkeit und Vorbereitung auf zukünftige Pandemien, um im Ernstfall schneller und effektiver reagieren zu können.






