von ih 28.06.2024 16:30 Uhr

„Brauchen auch in Zukunft flächendeckend bewirtschaftete Almen“

Die Almwirtschaft, ein bedeutender Bestandteil der Berglandwirtschaft und der Kulturlandschaft, steht vor großen Herausforderungen. Dies wurde auf der 31. Internationalen Almwirtschaftstagung in Brixen deutlich, wo über 300 Bauern sowie Fachleute über die Zukunft der Almwirtschaft diskutierten.

Foto: Südtiroler Bauernbund

Großraubwild ein Thema

Im Mittelpunkt standen die Themen Tiergesundheit, Weidemanagement und insbesondere der Umgang mit Großraubwild wie Wölfen. Daniel Gasser, Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes, betonte die wichtige Rolle der Almwirtschaft für Biodiversität und Kulturlandschaft und forderte eine flächendeckende Bewirtschaftung der Almen auch in Zukunft.

Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher verwies auf die Bedrohung durch Wölfe und forderte eine Reduktion des Schutzstatus auf EU-Ebene, um gezielte Entnahmen zu ermöglichen. Auch Benedikt Terzer vom Südtiroler Jagdverband sprach sich für eine pragmatische Regulierung der Wolfsbestände aus.

Klimawandel, Fachkräftemangel und sonstige Herausforderungen

Neben dem Großraubwild sei der Klimawandel eine große Herausforderung. Siegfried Steinberger von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erklärte, dass ein früherer Auftrieb der Tiere und eine gelenkte Weideführung notwendig seien, um die Almwirtschaft anzupassen.

Ein weiteres Problem sei der Fachkräftemangel. Sandra Contzen von der Berner Fachhochschule hob die Bedeutung guter Arbeitsbedingungen und moderner Infrastruktur hervor.

Die Almwirtschaft habe zudem positive Effekte auf die Tiergesundheit, wie Johannes Khol von der VetMedUni Wien erklärte. Die Bewegung und das hochwertige Futter auf der Alm fördern das Wohlbefinden der Tiere.

Umfassende Maßnahmen nötig

Die Tagung habe verdeutlicht, dass eine nachhaltige Almwirtschaft umfassende Maßnahmen und Anpassungen erfordert, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen und die wertvolle Kulturlandschaft zu erhalten.

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