von hz 23.06.2024 15:12 Uhr

„Tirol versinkt im Grundwasser!“

Die jüngsten Entwicklungen im Hochwasserschutz in Tirol verdeutlichen erneut die dringende Notwendigkeit, umfassende Maßnahmen zur Reduzierung der Wassermassen aus den westlich von Innsbruck gelegenen Inn-Zubringern zu ergreifen. Dieser Appell kommt vom FPÖ-Landtagsabgeordneten Andreas Gang in einer Aussendung.

Der Bürgermeister von Kramsach und LAbg. der FPÖ Tirol, Andreas Gang - Foto: facebook/Andreas_Gang

Das derzeitige Konzept des Landes, das sich auf Retentionsmaßnahmen im Inntalboden konzentriert, verschärft die Grundwasserproblematik in den betroffenen Gemeinden und bietet keine nachhaltige Lösung, kritisiert der FPÖ-Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Kramsach, Andreas Gang, in einer Aussendung der FPÖ Tirol.

Die Idee der „Alpinen Retention“ – also des gezielten Wasserrückhalts in den Inn-Oberläufen – wird von Experten und Gemeinden wie Radfeld seit Jahren als die wirkungsvollere Maßnahme angesehen. Nur durch diese Strategie könne ein vernünftiger Hochwasserschutz erreicht werden, der gleichzeitig die Belastung des Grundwassers mindert. Der untere Unterinntal Wasserverband hat selbst protokolliert: „Hochwasserschutz ist kein Grundwasserschutz.“ Dennoch wird dieser entscheidende Zusammenhang in der aktuellen Planung nicht berücksichtigt.

Gravierende Auswirkungen auf Landwirtschaft

Die aktuelle Planung des Hochwasserschutzes, die von allen Gemeinden außer Radfeld mitgetragen wird, führt wie in den vergangenen Tagen ersichtlich, zu einer weiteren Verschlechterung der Grundwassersituation. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und viele Gebäude in den betroffenen Gebieten. Die Folgen sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern betreffen auch die Lebensqualität der Bewohner.

„Es ist an der Zeit, Hausverstand walten zu lassen“

„Als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter habe ich wiederholt auf diese Problematik hingewiesen. Auch alle schriftlichen Eingaben von der Gemeinde Radfeld und ihre Vorschläge wurden jedoch bisher vom Land, dem Wasserverband und den Infrastrukturträgern ignoriert. Es ist an der Zeit, den Hausverstand walten zu lassen und die Planung zu überdenken, um nachhaltige und ganzheitliche Lösungen zu finden“, so Gang.

Die Situation zeige deutlich, dass nur durch gezielte Maßnahmen an den Inn-Oberläufen ein effektiver Hochwasserschutz erreicht werden könne, der gleichzeitig die Grundwasserbelastung minimiert. „Das Land Tirol muss die beteiligten Gemeinden unterstützen, und mit ihnen die Planungen überdenken und die wertvollen Einwände von Fachleuten und Betroffenen sowie fachliche Einwände, die sich nach jeder Hochwassersituation zeigen, aufnehmen und ernst nehmen und in die Planungen einfließen lassen“, appelliert der FPÖ-Politiker.

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