„Kompatscher verteidigt weiterhin chaotische italienische Post“

Briefträger hätten LH der Lüge entlarvt
„Die Südtiroler haben das Chaos bei der Italienischen Post mittlerweile satt. Die Liste der Probleme ist lang: Briefe, die auf dem Postweg verlorengehen, zu lange Wartezeiten bei der Postzustellung, Zeitungen, die erst am späten Nachmittag zugestellt werden und Verstöße gegen die Zweisprachigkeitspflicht. Immer wieder wird der Frust darüber an den Briefträgern, die selbst nichts für diese Situation können, ausgelassen“, erklärt Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.
Auf eine Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit antwortete Landeshauptmann Kompatscher, dass es nicht der Wahrheit entspreche, dass Briefe nur jeden zweiten Tag zugestellt werden. Er behauptet, dass, wie im Abkommen mit der italienischen Post vereinbart, die Zustellung täglich erfolge. Auf diese offenkundigen Falschaussagen hin, seien einige Briefträger an die Süd-Tiroler Freiheit herangetreten und hätten bestätigt, dass die Briefzustellung nur mehr jeden zweiten Tag erfolge und das bereits seit 2019.
Weiters hätten die Briefträger mitgeteilt, dass es aufgrund einer Änderung der Arbeitszeiten den Briefträgern nicht mehr gelinge, alle Zeitungen bis 13:00 Uhr auszutragen.
„Italienische Post kostet jährlich zehn Millionen Euro“
Landeshauptmann Kompatscher streite diese Vorwürfe wie gewohnt ab. Auf eine erneute Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit habe er geantwortet, dass er die Aussagen der Briefträger nicht überprüfen könne und bezichtige sie somit indirekt der Lüge.
Die italienische Post hingegen nehme er weiterhin in Schutz. Er verweist wieder auf einen Absatz der Vereinbarung zwischen dem Land Südtirol und der Italienischen Post, der besage, dass Tageszeitungen sowie Lokalzeitungen jeden Tag bis 13:00 Uhr zugestellt werden müssten und Briefe, je nach Tarif von Montag bis Freitag oder von Montag bis Samstag.
„Die italienische Post kostet das Land Südtirol jährlich zehn Millionen Euro an Steuergeld. Die Dienstleistung, die dafür erbracht wird, entspricht nicht dem Abkommen. Kompatscher will die Missstände jedoch einfach nicht wahrhaben. Anstatt die italienische Post genauer zu kontrollieren und für Ordnung zu sorgen verschließt er seine Augen vor der Realität“, kritisiert Sven Knoll.
STF drängt auf eigene Landespost
Die Süd-Tiroler Freiheit erneuert daher ihre Forderung, den Kooperationsvertrag mit der italienischen Post nicht mehr zu verlängern, sämtliche Dienste, Personal und Infrastrukturen auf das Land zu übertragen und die Möglichkeit zum Abschluss einer Konvention mit einer anderen Post, eventuell auch aus einem anderen Land, zu prüfen.






