Krampfadern, Thrombosen, Hämorrhoiden – Weit verbreitete Krankheitsbilder

„Forum Gesundheit Südtirol“ bringt der Bevölkerung die unterschiedlichsten Gesundheitsthemen näher und gewährt damit Einblick in die breitgefächerte Expertise, über die die Fachkräfte des Südtiroler Gesundheitsbetriebes verfügen. In das Veranstaltungszentrum Nobis in Bruneck kamen am vergangenen Mittwoch sehr viele Interessierte, um sich die Referate der verschiedenen Ärzte anzuhören.
Krampfadern
Dr. Daniel Zipponi begann mit seinem Vortrag zum Thema Krampfadern. Der Facharzt für Gefäßchirurgie am Krankenhaus Brixen teilte mit, dass jede zweite Frau und jeder vierte Mann Varizen (so werden Krampfadern auch genannt) haben, welche knotig veränderte oberflächliche Venen sind und absolut nichts mit einem Krampf zu tun haben. In seinem Referat erklärte Dr. Zipponi anfangs auch den Unterschied zwischen Venen (zum Herzen hin) und Arterien (vom Herzen weg). Meist sei die Ursache bei Krampfadern von genetischer Natur, welche vor allem nach dem 50. Lebensjahr auftreten. Aber auch die ständige Einnahme der Pille, ein Plattfuß oder stehende/sitzende Berufe können die Ursachen für Krampfadern sein.
Symptome von Krampfadern können in vier Schweregrade eingeteilt werden, wobei sie im Laufe des Tages immer stärker auftreten und demzufolge am Abend am stärksten präsent sind. In der Diagnostik wird versucht herauszufinden, ob es in der Verwandtschaft von Betroffenen ähnliche Fälle gibt oder ob die Ursache mit dem Beruf in Verbindung steht. Danach wird ein Befund erstellt und ein Ultraschall durchgeführt. Bei den verschiedenen Therapien werden meist Kompressionsstrümpfe verwendet.
Bei einer konservativen Therapie soll Sport gemacht werden und bei langen Reisen sollen Pausen gemacht werden. Zudem gibt es auch einige Medikamente.
Bei einer operativen Therapie gibt es verschiedene Möglichkeiten – Dr. Zipponi sprach von der MOCA-Methode, einem Kleber und von Radiofrequenz (Hitzeverschluss). Seit acht Jahren wird die Stripping-Methode zumindest im Krankenhaus Brixen nicht mehr durchgeführt.
Bei einer ambulanten Therapie kommt eine Schaumverödung zum Einsatz.
Thrombosen
Im Anschluss an das Referat von Dr. Zipponi sprach Dr. Ivan Ursic über Venenthrombosen. Auch er ist Facharzt für Gefäßchirurgie am Krankenhaus Brixen. Bei den Thrombosen wird zwischen oberflächlichen und tiefen Thrombosen unterschieden. Bereits 1856 beschrieb der Berliner Pathologe Rudolf Virchow die drei entscheidenden Ursachen der Thromboseentstehung: Verlangsamung des Blutflusses, Veränderung der Gefäßinnenwände, Veränderung der Blutgerinnung. Auch dieses Krankheitsbild tritt – so wie die Krampfadern – vor allem altersbedingt auf.
Hämorrhoiden
Im Anschluss daran referierte Dr. Jerin Agaj über das Thema Hämorrhoiden. Der Facharzt für chirurgische Endoskopie am Krankenhaus Brixen erläuterte Ursachen, Risikofaktoren und Symptome dieses Krankheitsbildes. Dabei sprach er auch über die Analfissur, die einen Riss oder ein Geschwür in der Schleimhaut des Afters darstellt. Diese können nach einem Stuhlgang mit hartem oder großem Stuhl auftreten. Hämorrhoiden lassen sich mit der neueren THD-Methode behandeln, einer Laserbehandlung.
Nächste Veranstaltung
Zum Abschluss erzählte eine Betroffene am Podium noch vom ambulanten Eingriff wegen ihrer Krampfadern, bevor das Publikum eingeladen wurde, Fragen zu stellen, auf welche die drei Ärzte ausführlich Antworten lieferten.
Die nächste Veranstaltung des „Forums Gesundheit Südtirol“ findet am Mittwoch, 9. Oktober um 20.00 Uhr im Meraner Kurhaus statt. Thema des Abends: „Psychische Gesundheit im Entwicklungsalter – Richtiger Gebrauch von Internet und elektronischen Geräten bei Kindern und Jugendlichen“.
–> 1. Veranstaltung vom 11. April: Schlafstörung – Eine häufige Erkrankung






