Huldigung des Faschismus in Rovereto: Eine erschreckende Ausstellung

Obwohl die Kuratoren der Ausstellung behaupten, die verschiedenen und komplexen Wege zu untersuchen, auf denen das faschistische Regime die italienische Kunstproduktion beeinflusste und die Sprachen der Kunst und Architektur für Propagandazwecke nutzte, wird diese vermeintliche Neutralität durch die Reaktionen in sozialen Medien ad absurdum geführt. Ein kurzer Blick auf Facebook zeigt, wie die Ausstellung von Freunden des Faschismus missbraucht wird.
Die Tourismusseite „Visit Rovereto“ hat auf ihrem Facebook-Auftritt Werbung für die Ausstellung gemacht. Darunter findet man Kommentare wie: „Eine gut besuchte und wirklich aufschlussreiche Ausstellung. Bei meinem nächsten Besuch werde ich eine Kiste Maalox (Medikament gegen Sodbrennen) mitbringen, um sie der Antifa zu schenken.“ Diese Kommentare offenbaren eine Verhöhnung antifaschistischer Bestrebungen und eine unterschwellige Verherrlichung faschistischer Ideologie.
Ausstellung verkommt zu Plattform für faschistische Sympathisanten
Besonders offensichtlich wird die Huldigung auf der Facebookseite „Italian Art and Architecture of the Twenties from 1922 to 1944“. Dort hat ein Mitglied Fotobeiträge unter anderem von Mussolini-Büsten gepostet und lapidar mit „Ikonische Schnappschüsse der Ausstellung Arte e Fascismo“ beschrieben. Dieser Beitrag erhielt innerhalb von 24 Stunden über 400 Gefällt-mir-Angaben. Auch eine Miniaturmodell des Bozner Siegesdenkmals findet sich bei der Ausstellung, was durch einen weiteren Post eines Mitglieds dieser Seite bestätigt wird.
Es ist erschreckend und empörend, wie offensichtlich in Italien dem Faschismus gehuldigt werden darf. Diese Ausstellung dient nicht der historischen Aufklärung, sondern verkommt zu einer Plattform für faschistische Sympathisanten. Sie ermöglicht es ihnen, ihre Ideologie zu verbreiten und zu feiern, anstatt kritisch reflektiert und verurteilt zu werden.
Dunkle Kapitel der Geschichte dürfen nicht verharmlost werden
Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen dieser Ausstellung zur Rechenschaft gezogen werden. Eine angebliche historische Analyse darf nicht zur Verherrlichung eines totalitären Regimes missbraucht werden. Museen und kulturelle Institutionen tragen die Verantwortung, Geschichte wahrheitsgemäß und kritisch zu vermitteln, anstatt ideologische Plattformen für Extremisten zu bieten.
Die Gesellschaft muss wachgerüttelt werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die dunklen Kapitel unserer Geschichte romantisiert oder verharmlost werden. Es ist an der Zeit, dass wir entschlossen und vereint gegen jede Form der Faschismusverherrlichung auftreten. Die Ausstellung in Rovereto ist ein Mahnmal für uns alle: Wir dürfen nie wieder zulassen, dass der Faschismus in irgendeiner Form zurückkehrt oder gefeiert wird.






