von ag 18.05.2024 17:44 Uhr

In Erinnerung an Staatssekretär Univ.-Prof. Dr. Franz Gschnitzer

Der Südtiroler Heimatbund erinnert an Franz Gschnitzer, einen Anwalt Südtirols, der am 19. Mai 1899 – vor 125 Jahren – auf die Welt kam. Von Beginn an war er an den Auseinandersetzungen mit Italien zur friedlichen und gerechten Lösung der Südtirolfrage beteiligt.

Foto: Südtiroler Heimatbund

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Innsbruck und Studien in Wien, Innsbruck und Tübingen habilitierte sich Franz Gschnitzer für österreichisches Privatrecht und erhielt mit 28 Jahren eine Professur an der Universität Innsbruck. Von 1946 bis 1948 war er deren Rektor.

Nach dem Krieg im Herbst 1945 zog es ihn in die Politik und somit in den Nationalrat. Wie der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang in einer Aussendung mitteilt, sei Gschnitzer Politiker geworden, um für Südtirols Recht und Freiheit einzutreten. So nahm er von Anfang an an den Auseinandersetzungen mit Italien zur friedlichen und gerechten Lösung der Südtirolfrage teil.

„So fungierte er 1946/47 als Mitglied der österreichischen Verhandlungsdelegation zur Lösung der Optantenfrage, deren Einigung im italienischen Optantendekret 1948 ihren bekannten Abschluss fand. Wenige Jahre später wirkte er am österreichisch-italienischen Studientitel-Abkommen mit, das der Südtiroler Jugend das Hochschulstudium in der Muttersprache sicherte“, so der Obmann des Heimatbundes.

Südtirol kommt vor die UNO

Unter seiner Führung als Leiter der Verhandlungsabordnung mit Italien sei es in zähen Ringen gelungen, Rom eine Reihe von Übereinkünften abzuzwingen und in der Folge die Südtirolfrage zu internationalisieren, bzw. das Thema vor die UNO zu bringen. Es sei sein Werk gewesen, dass Italien seit 1956 in die Abwehrstellung gedrängt wurde, sodass es die unergründliche und sinnfreie Anschauung, Südtirol sei ein inneritalienisches Thema, aufgeben musste.

Auch bei den Italienern angesehen

„Aber auch hier blieb Gschnitzer stets ein Mann des Ausgleichs, der Engstirnigkeit, der Voreingenommenheit und Antipathie nicht kannte. Daher gewann er sich auch das Ansehen vieler Italiener. 1961 wurde Gschnitzer als Staatssekretär und als Nationalrat abgelöst. Später als Bundesrat blieb er Mitglied der österreichischen Verhandlungsdelegation, und als im Sommer 1964 mit Saragat als Partner Österreichs ein Erfolg erzielt wurde, war der geschätzte Professor, der am 19. Juli 1968 allzu früh verstarb, wieder als maßgeblichster Fachmann dabei“, betont Lang in seiner Aussendung.

Foto: Südtiroler Heimatbund

Großer Anwalt Südtirols

Wenn Südtirol den halbwegs brauchbaren Weg der Autonomie eingeschlagen hat, sei es auch Gschnitzers Verdienst gewesen. „Aber da er auch für das Recht und die Freiheit seiner südlichen Landsleute eintrat, müssen wir immer an ihn denken und ihn als großen Anwalt Südtirols in Erinnerung behalten“, schließt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang.

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