von lif 16.05.2024 09:26 Uhr

EUSALP-Mobilitätskonferenz: Zusammenarbeit und Neue Mobilität im Fokus

Lokale und internationale Fachleute und Politiker haben sich bei der vom Land Südtirol ausgerichteten 6. EUSALP-Mobilitätskonferenz am gestrigen Mittwoch, den 15. Mai in Bozen getroffen. Dabei wurde über konkrete Mobilitätslösungen für die Entwicklung einer vernetzten und zugänglichen alpinen Makroregion diskutiert.

Symbolbild - pixabay

Die politischen Vertreter betonten, wie wichtig enge Zusammenarbeit auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene sei, um gemeinsame Herausforderungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität im ganzen Alpenraum zu meistern.

Martin Zeitler (DG MOVE European Commission) gab aus Brüssel Einblicke in die neue TEN-T Politik der Europäischen Kommission. Für Südtirol bedeute dies neue Finanzierungsmöglichkeiten, da Bozen als „urbaner Knoten“ gelte und die Pustertal Bahn als „erweitertes Ten-T Netz“ zähle, sagte Mobilitätsressortdirektor Martin Vallazza bei der Konferenz.

Zug als wichtiges Mobilitätsmittel

Im ersten Panel stand die Bahn als Verkehrsmittel der Zukunft im Fokus. Die Reaktivierung – und nun Elektrifizierung – der Vinschgerbahn sei ein Beispiel dafür, dass auch regionale Bahnlinien Berechtigung haben und zur Verkehrsverlagerung beitragen, sagte der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG Joachim Dejaco.

Matjaž Vrčko vom slowenischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energie und Xavier Garcia von der „Région Sud Provence-Alpes-Côte d’Azur“ brachten Beispiele für den Bahnverkehr Italien – Slowenien und Italien – Frankreich. Gerade auch bei grenzüberschreitenden Problematiken im Eisenbahnbereich komme der Eusalp eine wichtige Rolle zu, meinte Ressortchef Vallazza. Herausforderungen gebe es beim grenzüberschreitenden Bahnverkehr, vor allem im normativen Bereich, beispielsweise bei Signal- und Spannungssystemen oder der Betriebssprache, hieß es bei der Konferenz.

Neue Mobilitätsformen im Visier

Im zweiten Panel ging es um Ticketing und neue Mobilitätsformen. Valentina Benoni von der Gemeinde Trient stellte den Rufbus-Dienst der Gemeinde Trient vor, der in Zeiten mit schwächerer Nachfrage als Alternative zum klassischen Liniendienst gilt.

Wie Busse in Zukunft betrieben werden, war hingegen Gegenstand der Präsentation des Leiters des Instituts für Erneuerbare Energie von Eurac Research Wolfram Sparber. Gerade im Alpenraum stehe man durch die großen Höhen- und Temperaturunterschiede bei der Umstellung zu Zero-Emission-Fahrzeugen vor großen Herausforderungen, wurde bei der Konferenz angemerkt. Michael Gruber vom Tiroler Verkehrsverbund berichtete über die Vorteile und Herausforderungen des grenzüberschreitenden Ticketings.

Südtirolplan für die Mobilität von Morgen passt zu Eusalp-Prioritäten

Landesmobilitätsplaner Michael Andergassen betonte bei der Konferenz, dass sich die Südtiroler Prioritäten mit jenen des Arbeitsplans 2023–25 der Eusalp decken würden und stellte den Südtirolplan für die Mobilität von Morgen vor. Dieser Landesplan für Mobilität verfolge die drei wichtigen Ziele: mehr Bahn, mehr Fahrrad und mehr Bus, so Andergassen.

Michael Bürger, Xavier Garcia und Ulrich Santa von den Arbeitsgruppen Mobilität und Energie gaben Einblicke in die jeweiligen Eusalp-Themen.

In der Eusalp haben sich neun Staaten und 48 Regionen mit insgesamt über 80 Millionen Einwohnern im Alpenbogen zusammengeschlossen, um zusammen Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu finden.

Die Schiene als Rückgrat nachhaltiger Mobilität sowie neue Formen der Mobilität standen bei der 6. EUSALP-Mobilitätskonferenz am 15. Mai in Bozen im Zentrum des Interesses (Foto:LPA/Greta Stuefer)

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