von ag 10.05.2024 07:39 Uhr

Behindertentransport: Offener Brief an Achammer

Der Vertrag von „adlatus“ und „Easy Mobil“ für den Behindertentransport ist am 28. April ausgelaufen (UT24 berichtete). Seither gab es zahlreiche Beschwerden von Betroffenen über den neu aufgenommenen Dienst eines Welchtiroler Unternehmens. Nun wendet sich „adlatus“ in einem offenen Brief an Landesrat Achammer.

Symbolbild / Foto: © Albrecht E. Arnold / pixelio.de

Die Bietergemeinschaft Adlatus und Easymobil übernahmen den Dienst 2018 in einer Phase, als die Lage fast am Überkochen war. Der Dienst durch das apulische Unternehmen Tundo war geprägt von Ausfällen und Pannen – weder die betroffenen Schüler noch deren Eltern oder die Schulen konnten sich darauf verlassen, dass die Transporte überhaupt und wenn ja, zur geplanten Zeit stattfanden.

Nach fünf Jahren der gewissenhaften Arbeit von „adlatus“ und „Easy Mobil“ war nun Schluss. Die neue Ausschreibung hat ein Unternehmen aus Welchtirol gewonnen. Probleme und Ausfälle waren die Folge. Nun wendet sich das Unternehmen „adlatus“ an Achammer.

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Landesrat Achammer!

Am Freitag, 10. Mai, endet diese Schulwoche – ein Termin, den Sie selbst gestern im Interview mit RAI Südtirol als Ende der Probezeit für den neuen Transportdienst für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung genannt haben.

Wir kennen diese Schülerinnen und Schüler persönlich (und ebenso ihre Eltern), und wir wissen aus jahrelanger Erfahrung, wie sensibel das Abholen und Bringen dieser Fahrgäste ist. Wir haben diesen Dienst bis zum Vertragsende am 28. April mit großem Engagement, Sorgfalt und Freude ausgeführt und viele dieser Kinder sind uns sehr ans Herz gewachsen.

Zahlreiche Medienberichte der vergangenen Tage, aber auch Erzählungen aus erster Hand seitens betroffener Eltern, erfüllen uns mit Sorge: Offenbar gibt es tagtäglich eine ganze Reihe von Problemen und Unzulänglichkeiten, die wohl kaum mit den Anforderungen der Ausschreibung vereinbar sind. Vor allem aber stellen sie für die Betroffenen eine derart große Herausforderung und Verunsicherung dar, dass ihr Alltag völlig auf den Kopf gestellt ist. Dies tut uns leid für jede und jeden einzelnen!

Wir hoffen und wünschen uns für die Kinder, dass Ihr gestelltes Ultimatum dazu führen wird, dass diese Zeit der Unsicherheit, der Sorge und der teils großen organisatorischen und logistischen Probleme für die Familien der Betroffenen, vorbei ist. Dass es umgehend gelingt, diesen Kindern und ihren Eltern ihre gewohnten Abläufe wieder zu ermöglichen, die sie zur Orientierung und zum Wohlbefinden dringend brauchen. Sollte dies mit dem aktuell beauftragten Dienstleister nicht möglich sein, wollen wir Sie hiermit darauf hinweisen, dass unsere Organisation weiterhin sehr wohl in der Lage ist, den Transport dieser besonderen Fahrgäste auch zukünftig vollumfänglich zu übernehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Richard Stampfl

Landesvorsitzender Adlatus EO

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