von lif 09.05.2024 12:25 Uhr

Pädagoginnen aus Island in Südtiroler Kindergarten

Freies Spiel im Wald, Mandalas aus Naturmaterialien, Suchspiele, Gespräche über den Wald: In der Kindergartendirektion „Ladinia“ ist in den vergangenen Jahren die Waldpädagogik einer der pädagogischen Schwerpunkte gewesen. Am vergangenen Freitag (3. Mai) besuchte eine Delegation von Kindergärtnerinnen und Mitarbeiterinnen des Kindergartens Nordurbergi in Hafnarfjordur den Kindergarten Salieta in St. Ulrich. 

Gruppenbild der isländischen Delegation aus dem Kindergarten Nordurbergi in Hafnarfjordur vor dem Kindergarten Salieta in St. Ulrich in Gröden, mit Kindergartendirektorin Genny Ploner (vorne, 2.v.re.) und der Organisatorin des Besuchs Jóna Fanney Svavarsdóttir (ganz rechts). (Foto: LPA/Ladinische Bildungsdirektion)

Es war bereits das dritte Mal in Folge, dass der Kindergartensprengel „Ladinia“ eine Hospitationsanfrage von Seiten der isländischen Bildungswelt erhalten hatte, berichtet das LPA in einer Aussendung. Direktorin Genny Ploner gab den isländischen Kindergärtnerinnen einen kurzen geschichtlichen Überblick über die ladinischen Kindergärten, führte die Delegation in das pädagogische Konzept der Waldpädagogik ein und referierte über die Besonderheit der ladinischen Kindergärten, den mehrsprachige Ansatz. Die Delegation hatte die Möglichkeit, im Wald direkt zu erleben, wie Bildung und Naturerfahrung Hand in Hand gehen können. Auch in Island ist es üblich, mit den Kindergartenkindern Zeit im Freien zu verbringen, aber die von Vulkanismus geprägte Landschaft bietet ganz andere Erfahrungsmöglichkeiten als die waldreiche Umgebung von St. Ulrich in Gröden. Beeindruckt zeigte sich die isländische Delegation von den großzügigen und zahlreichen Räumlichkeiten im Kindergarten Salieta, in denen ein differenziertes pädagogisches Angebot umgesetzt werden kann. Die Delegation stellte fest, dass es trotz der großen Entfernung zwischen den Kindergärten in Island und den ladinischen Kindergärten viele Ähnlichkeiten in der pädagogischen Arbeit gibt und die Kinder ähnliche Bedürfnisse haben.

„Sprachen und Natur vereinen“

„Wir freuen uns, dass wir unsere Erfahrungen im Rahmen eines fruchtbaren Austausches zwischen Vertreterinnen ladinischer und isländischer Bildungseinrichtungen einbringen können“, betont der Landesrat für ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider: „Nicht nur die Vielfalt unserer Sprachen, sondern auch die Vielfalt unserer Natur- und Kulturlandschaft wird im ladinischen Bildungssystem bereits im Kindergarten vermittelt, denn: Sprachen und Natur vereinen. Wenn die Natur hautnah erlebt werden kann, können bereits im Kindergarten wertvolle Impulse für den Umgang mit der Natur und eine gesunde Ernährung vermittelt werden.“

„Der Kontakt und der Austausch zwischen Vertreterinnen verschiedener europäischen Bildungseinrichtungen bieten den ladinischen Kindergärten die Möglichkeit zu einem positiven Vergleich wie auch die Gelegenheit, voneinander lernen zu können“, betont die Direktorin des Ressorts Ladinische Bildung und Kultur Edith Ploner: „Vor allem die Initiative von Seiten der Bildungsdelegation aus Island und das darauffolgende positive Feedback haben uns sehr erfreut und dienen als Motivation, um in diesem für die Entwicklung und das Lernen unserer Söhne und Töchter so wichtigen Bereich weiterhin professionell zu arbeiten.“

Die erste Mitarbeiterin der Kindergartendirektorin Ingrid Mussner hatte sich zur Waldpädagogin ausbilden lassen und referiert seitdem intern und extern auf diesem Fachgebiet. Das Vorhandensein dieser spezifischen, internen Ressource des Kindergartensprengels „Ladinia“ kam dem Wunsch der isländischen Pädagoginnen entgegen, Aktivitäten kennenzulernen und praktisch zu erleben, die nach den Ansätzen der Waldpädagogik gestaltet sind.

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