Artenvielfalt in Meran: Schüler erobern Baumscheiben
Schüler und Lehrer des Realgymnasiums haben sich mit Marco Masin, dem Leiter der Dienststelle für „Grünanlagen und Umwelt“, sowie der Stadtgärtnerei zusammengetan, um genau diese Frage in einem interaktiven Projekt zu erforschen.
Für Spaziergänger entlang der Karl-Wolf-Straße werde die Veränderung deutlich sichtbar: Auf der linken Seite, stadteinwärts, seien die Baumscheiben gemäht, während auf der rechten Seite eine Vielzahl von Pflanzen sprießen würden. Unter den Lindenbäumen entstehe so ein faszinierender Kontrast zur asphaltierten und lauten Straße.
Wachstum zur Verkehrssicherheit begrenzen
Die wilden Pflanzen umschlingen die Baumstämme und erreichen teils beeindruckende Höhen, die sogar Teile des Gehsteigs bedecken. Dennoch müsse das Wachstum in Schach gehalten werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Bisher schien das Abmähen der Pflanzen die einfachste Lösung zu sein, um „Ordnung“ in den Straßen wiederherzustellen. Doch dieses Vorgehen bedeutet nicht nur ein trostloses Stadtbild, sondern auch eine Bedrohung für die lokale Artenvielfalt und das Ökosystem. Das laute Brummen der Rasenmäher vertreibt nicht nur Insekten, sondern zerstört auch eine wertvolle biologische Vielfalt.
Das Ziel dieser Asymmetrie sei nicht, alle Spaziergänger auf eine Straßenseite zu lenken, sondern die Vielfalt zu genießen und die botanische Welt zu erkunden. Schüler würden bestimmte Pflanzenarten mit Schildern kennzeichnen, um Passanten aufmerksam zu machen.
Doch es gehe nicht nur um ästhetische Freude. Das Projekt biete auch eine Chance für Schüler, sich mit ökologischen Fragen auseinanderzusetzen und Forschung zu betreiben.