von lif 27.04.2024 13:53 Uhr

Demokratie, Freiheit, Unabhängigkeit: „Bis heute keine Selbstverständlichkeit“

Am 27. April 1945, also vor genau 79 Jahren und noch vor der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands, hat die von SPÖ, ÖVP und KPÖ gebildete Provisorische Staatsregierung ihre erste Regierungserklärung beschlossen – die „Proklamation der Vorstände der antifaschistischen Parteien Österreichs“, die gemeinhin als die Unabhängigkeitserklärung Österreichs bezeichnet wird.

SPÖ-Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl - Foto: SPÖ Tirol

Mit der Verfassung von 1920 als Maßstab, markiere dieser Tag vor 79 Jahren die Wiederauferstehung Österreichs als freie, demokratischen Republik – eine Republik, die auf vier Jahre Austrofaschismus und sieben Jahre unter dem Hakenkreuz zurückblickt, so die Die Freiheitskämpfer in einer Aussendung. An das Zusammenrücken der demokratischen Kräfte erinnert 79 Jahre danach Elisabeth Fleischanderl, Vorsitzende des Bundes der sozialdemokratischen Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen Tirol: „An ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, die Demokratie wieder erstarken zu lassen, sollten wir uns auch heute, fast acht Jahrzehnte später, messen – nicht nur, aber besonders als Politikerinnen und Politiker. Denn es ist auch der 27. April, der uns mahnt, das wertvolle, aber auch zerbrechliche Gut der Demokratie und der Freiheit mit allen Mitteln zu bewahren und zu verteidigen.“

Laut den Freiheitskämpfern sei dieses Bewusstsein angesichts der sich wieder häufenden Angriffe von rechten Kräften auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nur wichtiger geworden. So dürfe im Zusammenhang mit der Unabhängigkeitserklärung auch nicht verschwiegen werden, dass dieselbe auch für den sogenannten „Opfer-Mythos“ zu Beginn der Zweiten Republik missbraucht wurde – also die Ablehnung jeglicher Mitverantwortung am Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust.

„Diese Verleugnung der eigenen Vergangenheit und Verantwortung spüren wir noch heute, weswegen es umso wichtiger ist zu erinnern, zu erklären, zu diskutieren und niemals zu vergessen“, betont der stellvertretende Vorsitzende der FreiheitskämpferI, Wolf Grünzweig – und sieht Tage wie den 27. April nicht als reine Folklore, sondern als Symbol für den Auftrag, die eigene Geschichte lebendig zu erhalten und die Werte, die Grundfesten unserer Demokratie immer wieder vor den Vorhang zu holen. Um das Bewusstsein zu schärfen, dass Demokratie, Freiheit und Unabhängigkeit keine Selbstverständlichkeit sind.

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  1. Itstime
    27.04.2024

    So wie es aussieht, ist’s vorbei mit der Wiederauferstehung. Und das ganze ist vielleicht die Vergangenheit meiner Großeltern, nicht meine. Die Linken sind nicht diejenigen, die entscheiden sollten, was rechts sein könnte. Demokratie ist für alle.

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