von lif 25.04.2024 07:53 Uhr

Die STF und die Grünen zum Tag der Befreiung

Am heutigen Donnerstag, den 25. April feiert Italien den Tag der Befreiung. Unten können Sie die Aussendungen der Grünen sowie der Süd-Tiroler Freiheit zu diesem Tag lesen. 

Bild: SHB

STF: „Südtirol ist weiterhin besetztes Gebiet!“

„Für Südtirol gibt es diesbezüglich überhaupt nichts zu feiern, denn kaum irgendwo sonst gibt es so viele faschistische Relikte, die nach wie vor gehegt und gepflegt werden. Südtirol ist weiterhin besetztes Gebiet“, so die Süd-Tiroler Freiheit. 

Denkmäler, wie z.B. das Siegesdenkmal in Bozen, das Alpini-Denkmal in Bruneck, die Beinhäuser und vor allem die in allen Gemeinden bestehenden faschistischen Orts- und Flurnamen sowie Straßennamen, welche nach wie vor alleinige amtliche Gültigkeit haben, seien die besten Beispiele für die Scheinheiligkeit dieses Gedenktages. Antifaschismus sehe anders aus!, betont die Bewegung.

„Der sogenannte Tag der Befreiung wird in Südtirol vielmehr dazu missbraucht, um den Faschismus zu relativieren und reinzuwaschen, indem einfach nur an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert wird. Die staatlichen Behördenvertreter marschieren dazu in Trikolore-Fahnen gewickelt vor den Mauern des ehemaligen NS-Durchgangslagers in Bozen auf, die Existenz des Konzentrationslagers der italienischen Faschisten in Blumau wird hingegen einfach ignoriert oder sogar abgestritten“, hält die STF fest.

Die Süd-Tiroler Freiheit ruft alle Südtiroler auf, diesen Feiertag kritisch zu hinterfragen und sich der Verharmlosung der Verbrechen des Faschismus zu widersetzen.

Grüne: „Für eine gemeinsame Zukunft“

„Der Tag der Befreiung sollte einer der wichtigsten Jahrestage für unsere Demokratie sein, einer der Umfassendsten, der weit über die politische Ausrichtung der einzelnen Parteien hinausgeht und den demokratischen Wert als Fundament unseres Staates verteidigt. Doch jedes Jahr aufs Neue scheint sich um diesem Datum eine subtile Kontroverse zu entwickeln, und zwar auf Seiten derer, die sich gleichgültig zeigen oder sich sogar von den Werten, für die der 25. April steht, distanzieren. So wie es einige illustre Mitglieder der nationalen Regierung, aber auch einige Mitglieder der Südtiroler Regierung, in den vergangenen Tagen getan haben: ein seltsamer Zufall ist nämlich die generelle Abwesenheit der Exponenten der italienischen Rechten, die in der Südtiroler Landesregierung sitzen, bei den Feierlichkeiten zum 25. April“, so die Grünen.

„In einer Welt, in der kein Tag vergeht, an dem nicht Konflikte und Menschenrechtsverletzungen auf der Tagesordnung stehen, bräuchten wir mehrere Tage der Befreiung pro Monat, um uns an den Wert unserer Demokratie zu erinnern. Es ist eine Welt in der sich die rechten Kräfte durch Leugnung der Vergangenheit und oft auch der Gegenwart, global stärken und hassgeschürte Kampagnen aufbauen, die auf Angst vor dem Fremden, auf nationalistischen Identitäten, auf Leugnung des Klimawandels und auf die Rechte des Einzelnen vor dem Gemeinwohl, baut“, sagt Luca Bertolini, Co-Sprecher der Südtiroler Grünen. 

Anlässlich des Tages der Befreiung bekräftigen die Südtiroler Grünen ihr Engagement an der Seite aller Frauen und Männer, die für die Freiheit stehen, für eine Gesellschaft, in der die menschlichen Rechte garantiert sind, in der die freie Meinungsäußerung nicht in Frage gestellt wird, in der es an fair bezahlten Arbeitsplätzen, an erschwinglichem Wohnraum, an Schutz der Diversität, an echter Gastfreundschaft und an Unterstützung für die Schwächsten, nicht fehlt.

Die Grünen feiern den 25. April mit Überzeugung, indem sie sich daran erinnern, was gewesen ist, aber vor allem, „was es heute für jeden von uns bedeutet, Kinder der Vergangenheit und Erbauer der Zukunft zu sein“.

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