von ih 23.04.2024 18:52 Uhr

Willi will auch im Falle einer Niederlage bleiben

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) will auch im Falle einer Niederlage gegen Herausforderer Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck) bei der Bürgermeisterstichwahl am Sonntag in der Politik bleiben. Er werde dann weiter der Stadtregierung angehören, kündigte Willi am Dienstag bei einer Pressekonferenz an. Der Ausgang der Stichwahl werde jedenfalls ganz knapp, zeigte sich der Amtsinhaber überzeugt.

APA/EXPA/JOHANN GRODER

Dreierkoalition soll es geben

„Ein Wahlsieger bleibt an Bord”, meinte Willi in Bezug auf jene 22,9 Prozent, die ihm im ersten Durchgang der Gemeinderatswahl am 14. April Platz eins sicherten und begründete damit auch seinen Verbleib in der Politik in Stadtratsfunktion, auch wenn er Anzengruber unterliegen sollte. Darüber hinaus würden sich viele Projekte in Vorbereitung befinden, die er dann vollenden wolle. Er werde jedenfalls unabhängig vom Wahlergebnis eine Rolle haben.

Das Rennen um den Bürgermeistersessel ist für Willi nach wie vor komplett offen. Eine Stichwahl gegen FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger wäre für ihn ob der dann vorhandenen Polarisierung leichter gewesen. Anzengruber wiederum tue sich nunmehr leichter als Lassenberger, gewisse Wählergruppen für sich zu gewinnen. Die Grünen wollen im zweiten Durchgang jedenfalls nicht nur jüngere Wähler, sondern erneut auch ältere Menschen für sich gewinnen, wie die stellvertretende Klubobfrau Janine Bex wissen ließ.

Eines steht für Willi weiter fest: Es werde eine Dreierkoalition aus Grünen, der Anzengruber-Gruppe und der SPÖ geben, die im Gemeinderat auf eine stabile Mehrheit” von 22 von 40 Mandaten kommt. Daran würde sich auch nichts ändern, sollte Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Anzengruber die Nase vorn haben, sagte der Stadtchef, der die seiner Meinung nach künftige Koalition ‘Caprese-Koalition’ nach dem gleichnamigen italienischen Vorspeisensalat taufte – gemäß der Partei- bzw. Listenfarben grün, weiß und rot.

FPÖ aus inhaltlichen Gründen klar außen vor

Alle anderen Varianten hätten sich erübrigt, spielte Willi darauf an, dass die Liste Fritz nicht Teil einer Mitte-Rechts-Viererkoalition sein wolle. Die Dreierkoalition, die Willi eine Kernkoalition nannte, müsse jedenfalls bis zur konstituierenden Gemeinderatssitzung Mitte Mai stehen, erklärte Willi. Über die Kernkoalition hinaus wolle er auch von Fall zu Fall immer wieder breite Mehrheiten suchen.

Einmal mehr machte Willi klar, dass die FPÖ aus inhaltlichen Grünen, obwohl mit einem Sitz im Stadtsenat vertreten, weiter keine Ressortverantwortung bekommen werde. Anders gelagert ist hingegen die Situation mit ‘das Neue Innsbruck’ von Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky, das ebenfalls einen Sitz im Stadtsenat hat. Ob Tursky Ressortverantwortung bekomme, sei eine Verhandlungsfrage, so Willi. Bei entsprechenden Gegenleistungen, wie einer Zustimmung zum Budget, wäre dies möglich. Die Entscheidung über diese Frage werde aber sicher etwas länger dauern als die Bildung der Kernkoalition.

Die Sondierungsrunde mit Tursky sei jedenfalls schon einmal sehr konstruktiv verlaufen. Wie auch mit allen anderer Parteien außer FPÖ und ‘JA – Jetzt Innsbruck’. Erstere hatte Willi zu seinen Sondierungsgesprächen vergangene Woche nicht eingeladen, Anzengruber wollte hingegen nicht mit dem Bürgermeister sondieren und erst die Stichwahl abwarten.

Beziehungspflege im Vordergrund

„Der Aufbruch ist jedenfalls spürbar“, meinte Willi. Streit solle der Vergangenheit angehören, zudem wolle er im Falle seiner Wiederwahl viel in die Beziehungspflege innerhalb der Koalition investieren.

Als Hauptthemen, auch in den Sondierungsgesprächen, machte Willi einmal mehr unter anderem leistbares Wohnen sowie öffentlicher Raum und Verkehrsberuhigung aus. Hier solle die Fortschrittskoalition ansetzen.

apa

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