Eigene Landespolizei: Ein Vorteil für Südtirol?

Die Vorteile einer eigenen lokalen Polizeieinheit liegen auf der Hand. Erstens ermöglicht sie eine stärkere Verbindung zwischen den Bürgern und den Strafverfolgungsbehörden.

Die Polizisten, die in der Region leben und arbeiten, sind mit den örtlichen Gegebenheiten, kulturellen Eigenheiten und sozialen Dynamiken vertraut. Dadurch können sie präventive Maßnahmen ergreifen und schneller auf Probleme reagieren.

Darüber hinaus fördert eine lokale Polizeieinheit die Zweisprachigkeit und den kulturellen Austausch. In Südtirol, wo es etwa immer wieder zu Problemen bei der Einhaltung der Zweisprachigkeitsbestimmungen kommt, könnte eine eigene Polizeieinheit, die sowohl Deutsch als auch Italienisch spricht und die lokale Kultur versteht, dazu beitragen, das Vertrauen in die Sicherheitskräfte zu stärken.

Ein weiterer Vorteil einer lokalen Polizeieinheit besteht darin, dass sie flexibler auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren kann. Anstatt auf Anweisungen von einer entfernten Zentralregierung zu warten, können lokale Polizisten schnell und angemessen auf lokale Sicherheitsprobleme reagieren und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Südtirol mit einer steigenden Ausländerkriminalität zu kämpfen hat, wäre dies ein nicht unwesentlicher Schritt.

Insgesamt könnte die Einführung einer eigenen Polizeieinheit in Südtirol dazu beitragen, die Sicherheit zu verbessern, das Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften zu stärken und die Verwaltung der öffentlichen Ordnung effizienter zu gestalten. Auch ein gezieltes Anwerben junger Südtiroler für den Polizeiberuf würde vermutlich besser funktionieren als derzeit bei den staatlichen Einheiten.

Gefordert wird eine eigene Landespolizei für Südtirol schon lange – umgesetzt wurde sie bislang jedoch nicht. Zuletzt wurde ein entsprechender Antrag im Südtiroler Landtag sogar abgelehnt (UT24 berichtete).