von lif 20.04.2024 14:12 Uhr

Wie sich die ausländische Bevölkerung in Südtirol entwickelt hat

Am 31. Dezember 2022 hat Südtirol offiziell 52.647 Menschen ausländischer Nationalität gezählt, dies entspricht 9,9 Personen je 100 Einwohner. Laut dem Landesinstitut für Statistik (ASTAT) umfasst die Definition „Ausländer“ alle Personen ohne italienische Staatsbürgerschaft, einschließlich Staatenloser. Wer hingegen im Laufe der Zeit eingebürgert wurde gelte als Inländer. In der Ausländerstatistik werden sie nicht mehr berücksichtigt, genauso wenig wie Personen aus Nicht-EU-Staaten, die sich ohne gültigen Rechtstitel im Staatsgebiet aufhalten.

Symbolbild: Pixabay

Gemäß Schätzungen des ISTAT lebten am 31. Dezember 2022 52.647 Personen ohne italienische Staatsbürgerschaft in Südtirol. Das ASTAT teilt mit, dass die Zahl der ausländischen Einwohner somit um zwei Prozent gestiegen ist, was einem Zuwachs von 1.054 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die meisten Zuwächse in Südtirol gehen auf Zuzüge von Ausländern zurück (6.996). Die Abwanderung ist mit 3.863 vergleichsweise niedrig. 

Geburten und Sterblichkeit

Die ausländische Bevölkerung weist eine höhere Geburtenrate auf als Einheimische. Hauptgrund für diese Unterschiede ist einerseits der beträchtlich höhere Anteil ausländischer Frauen im. gebärfähigen Alter (56,1 Prozent) gegenüber jenem der inländischen Frauen (38,7 Prozent). Andererseits bringt eine Ausländerin im Laufe ihres Lebens im Schnitt mehr Kinder zur Welt als eine Inländerin. Diese erhöhte Geburtenrate trägt dazu bei, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Südtirol weiter zunimmt. 

Gleichzeitig ist die Sterberate unter Ausländern ebenfalls niedriger als bei der einheimischen Bevölkerung, was auf eine günstigere Altersstruktur und möglicherweise auch auf eine bessere Gesundheitsversorgung hinweist.

Verteilung und Herkunft

Die meisten Ausländer leben in Zentren wie Bozen und Meran, wobei einige kleinere Gemeinden entlang der Brennerachse ebenfalls einen hohen Anteil haben. Dies könnte auf wirtschaftliche Möglichkeiten, Arbeitsplätze oder spezifische soziale Netzwerke in diesen Gebieten zurückzuführen sein.

Zum Jahrsende 2022 leben Menschen aus 147 verschiedenen Nationen in Südtirol. Dadurch wird die Südtiroler Gesellschaft in kultureller Hinsicht immer vielfältiger. Es folgen Deutschland, Pakistan, Rumänien, Marokko und Kosovo. Zusammen mit der Slowakei stellen diese Gemeinschaften die Hälfte aller Ansässigen ausländischer Nationalität.

Geschlecht und Alter

Frauen stellen die Mehrheit der ausländischen Bevölkerung, wobei das Verhältnis zwischen den Geschlechtern je nach Herkunftsland variiert. Die Altersstruktur unterscheidet sich stark von der einheimischen Bevölkerung, mit einem höheren Anteil junger Erwachsener unter den Ausländern: Bei ersterer sind die 25- bis 45-Jährigen anteilsmäßig am stärksten vertreten, bei der inländischen Bevölkerung sind es die Kohorten im Alter zwischen 45 und 65 Jahren. Dass auch der Anteil der Menschen über 64 Jahren in beiden Gruppen unter- schiedlich hoch ausfällt (6,6 Prozent gegenüber 21,8 Prozent), schlägt sich auf den Altersstrukturkoeffizienten nieder. Während bei der inländischen Bevölkerung 142,7 über 64-Jährige auf 100 unter 15-Jährige entfallen, sind es bei der ausländischen lediglich 40,3.

Familienstrukturen

Die meisten ausländischen Haushalte sind ledig oder bestehen aus Alleinlebenden. Traditionelle Kernfamilien sind weniger häufig anzutreffen, während der Anteil von Haushalten mit minderjährigen Kindern im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung höher ist.

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