von gk 20.04.2024 14:11 Uhr

„Man gab mir 24 Stunden weder zu essen noch zu trinken“

Der 30 Jahre junge, in Kaltern wohnhafte, Norbert Gallmetzer wurde am 18. Juli 1961 verhaftet und in die Eppaner Kaserne gebracht. Was ihm dort widerfuhr, schildert er in einem Brief.

Gesprengter Strommasten in der Feuernacht (Bild: Effekt Verlag).

Ich, Norbert Gallmetzer, wohnhaft in Kaltern, geboren am 29.1.1931 in Auer, möchte die Mißhandlungen bekanntgeben:

Ich wurde am 18. Juli 1961 um 16 Uhr in meiner Wohnung verhaftet und gleich nach Eppan überführt. Kaum angekommen, wurde ich gleich zusammengeschlagen, ohne zu wissen, worum es ginge. Ich mußte etwa acht Stunden mit erhobenen Händen und zeitweise auf einem Fuß stehen und wurde gleichzeitig am Hinterkopf, an den Hüften und am Unterleib geschlagen, wovon ich heute noch am Kopf zu leiden habe. Man gab mir 24 Stunden weder Wasser noch zu essen.

Bei der Überführung nach Bozen hat man mich mit gebundenen Händen unter Gewehrkolbenschlägen ins Auto gestoßen. Ich habe mich beim Arzt gemeldet, aber es hieß, es sei nur eine Verkühlung.

Bozen, am 25.1.1962
gez. Norbert Gallmetzer

Der obige Auszug stammt aus „Schändung der Menschenwürde in Südtirol“, Band Nr. 3 der Schriftenreihe des „Mondseer Arbeitskreises“.

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