Vierstündiger Streik in den privaten Sektoren am 11. April

Keine Todesfälle am Arbeitsplatz
Es gibt mehrere Gründe für diesen Streik. Zum einen wird es immer dringender, die Todesfälle am Arbeitsplatz wirklich zu bekämpfen“: So die Sekretäre Cristina Masera (AGB/CGIL) und Mauro Baldessari (UIL-SGK) bei einer Pressekonferenz in Bozen. Für die beiden Gewerkschaften müssen Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu einer Voraussetzung werden, um eine unternehmerische Tätigkeit durchführen zu können. Es sei notwendig, die Überwachungs- und Präventionsaktivitäten zu verstärken, indem die Arbeitsinspektion personelle verstärkt wird.
In Südtirol gebe es nur acht technische Inspektoren für die Überwachung aller Produktionsbereiche, was für die Gewerkschaften eine unzureichende Anzahl darstellt. Im Vergleich dazu: in Welschtirol gebe es 32 technische Inspektoren für die Überwachung und Untersuchung (etwa 22 im Bereich der technischen Überwachung und 10 für die Unfalluntersuchung).
In Südtirol, so die Sekretäre, gibt es mehrere kritische Punkte: Der Zugang zum Beruf des Inspektors wird durch eine unattraktive Personaleinstufung für Hochschulabsolventen und durch die Nichtanerkennung der an der Claudiana zu erwerbenden Qualifikation „Präventionstechniker“ erschwert, obwohl sie auf nationaler Ebene vom Ministerium seit vielen Jahren anerkannt werde. Masera und Baldessari äußerten zudem ihre Enttäuschung darüber, dass der Kurs für Inspektoren der Claudiana in diesem Jahr noch nicht aktiviert worden sei.
Unfallhäufigkeit
„Vergleicht man unsere Daten mit dem nationalen Durchschnitt, so ist die Provinz Bozen an letzter Stelle mit einer beeindruckenden Zahl von arbeitsbedingten Todesfällen“, so die Sekretäre des AGB/CGIL und SGK-UIL.
Punkteführerschein für Unternehmen
Für CGIL und UIL kann man nicht zur Arbeit gehen, wenn man nicht angemessen ausgebildet ist, daher ist das Recht auf ständige Weiterbildung für alle Arbeitnehmer erforderlich.
Die Gewerkschaften forderten daher „eine echte Lizenz mit Punkten für alle Unternehmen und alle Sektoren, durch welche Unternehmen, die Sicherheitsvorschriften nicht einhalten, blockieren werden können, das Recht der Arbeitnehmer, ihre eigenen Sicherheitsvertreter Rls in allen Betrieben zu wählen, die Verpflichtung der Unternehmen, die von den vergleichsweise repräsentativsten Organisationen unterzeichneten nationalen Verträge anzuwenden und die Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Dies als Bedingungen für den Zugang zu öffentlichen Mitteln und Förderungen“.
Steuerbereich
Der Streik am 11. April wurde auch ausgerufen, um eine gerechte Steuerreform zu fordern.
Nach Ansicht von Masera und Baldessari ist es notwendig, die Besteuerung von Arbeitnehmern und Renten zu senken, Renditen aus Finanztätigkeit zu besteuern und die Steuerhinterziehung zu bekämpfen und so ein progressives Steuersystem zu fördern, indem die Flat Tax abgeschafft, die Irpef-Bemessungsgrundlage auf alle Einkommen ausgedehnt, die Abzüge von Arbeit und Renten an die reale Inflation gekoppelt und die vertraglichen Erhöhungen entsteuert werden.
Ein neues Sozial- und Unternehmensmodell
„Wir wollen den Wert der Arbeit wieder in den Mittelpunkt der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung und der Unternehmen stellen, angefangen bei der Erneuerung der nationalen Verträge“, erklärten die Gewerkschaften weiter.
Aus all diesen Gründen treten CGIL und UIL am 11. April in einen vierstündigen Streik für alle Arbeitnehmer, mit Ausnahme derjenigen, die im öffentlichen Bereich arbeiten. Für das Baugewerbe wird der Streik hingegen acht Stunden dauern.






