Südtirols Buschenschank des Jahres
Bereits die Anfahrt zur Hofstelle ließ erahnen, wie arbeitsintensiv und voller Elan die Arbeit der Betreiber des Buschenschanks sein muss. Mit Freundlichkeit, Bodenständigkeit und Zufriedenheit wurden die Gäste der Preisverleihung von Familie Meßner empfangen. 2016 hatte Johannes Meßner mit seiner Frau Katrin den Burgerhof seiner Eltern übernommen. Der Burgerhof und zugleich Buschenschank in Untereben oberhalb von Brixen verfügt über zwei Stuben, Ferienwohnungen, einer eigenen Hofkapelle und ist Träger des Qualitätssiegel Roter Hahn.
Daniel Gasser, Verbandsobmann des Südtiroler Bauernbundes, begrüßte in einer Ansprache alle anwesenden Gäste und Berichterstatter. Er betonte, dass die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ mit großen Anforderungen verbunden sei. So werden die potenziellen Kandidaten für die Auszeichnung strengen Kontrollen unterzogen und der Betrieb im Hinblick auf Qualität des Hofes, der Ausstattung und des Service unter die Lupe genommen. Auch die Anzahl der hofeigenen Produkte spielt eine maßgebliche Rolle für den Erhalt der Auszeichnung.
Von rechts nach links: SBB-Verbandsobmann Daniel Gasser, Gemeinderat Philipp Gummerer, Ortsobmann des Bauernbundes Josef Unterrainer bei der Begrüßung – Foto: UT24/ag
Regionale und hofeigene Produkte
Verschiedene Gäste vom Brixner Gemeinderat, des Bauernbundes, der Bäuerinnenorganisation sowie des Tourismus, lobten die vorbildhafte und bewundernswerte Arbeit der Familie Meßner und überbrachten ihre Glückwünsche. Gekocht wird im Schankbetrieb strikt saisonal mit regionalen Produkten, welche gerade verfügbar sind. Das Fleisch stammt vom Tiroler Grauvieh in Mutterkuhhaltung und den Schweinen, die am Hof gehalten werden. Auch Obst und Gemüse werden direkt am Hof angebaut. Zusätzlich verfügt der Hof über einen Acker für Roggen, Dinkel und Buchweizen (Schwarzplente).
Wie der Bauer und ausgebildete Koch Johannes Meßner berichtet, habe sich die Familie, neben der Weinproduktion, mit ihrem Schankbetrieb ein zweites Standbein aufgebaut. Es stecke zwar viel Arbeit dahinter, jedoch könne die Familie von ihrem Hof inzwischen gut leben. Auch der Zusammenhalt und der Wille zur Arbeit innerhalb der Familie ist spürbar, denn auch Johannes Eltern Franz und Anneliese Meßner helfen im hohen Alter noch tatkräftig mit.
SBB-Verbandsobmann Daniel Gasser bei der Ãœbergabe der Auszeichnung an Johannes und Katrin Meßner – Foto: UT24/ag
Geschichtsträchtiger Ort
In einer anschließenden Führung durch das Areal des Hofes wurden die gemütlichen Stuben, der Keller für die Weinproduktion sowie die Kapelle besichtigt. Auch historisch gesehen ist der Burgerhof kein unbeschriebenes Blatt. So diente er in früheren Zeiten als Sommerresidenz für den Domdekan von Brixen. Auch die hofeigene Kapelle wurde zugleich mit dem barocken Neubau des Brixner Doms im 18. Jahrhundert fertiggestellt.
Öffnungszeiten und Anfahrt
Der „Schankbetrieb des Jahres 2024“ in Untereben ist von Mitte September bis zum zweiten Adventssonntag sowie von Anfang April bis Mitte Juni für Gäste geöffnet. Für das restliche Jahr können Reservierungen ab 20 Personen angenommen werden. Zu Fuß ist der Hof von Vahrn und Pinzagen übern den Keschtnweg (jeweils eine Stunde) oder am Südtiroler Kinderdorf (ca. 40 Minuten) vorbei erreichbar. Mit dem Auto kann der Betrieb vorbei am Südtiroler Kinderdorf erreicht werden. Hierzu muss nach dem Ansitz „Thalhofer“ rechts abgebogen und der Straße rund eineinhalb Kilometer bis zum Burgerhof gefolgt werden.
Familie Meßner und weitere Gäste bei der Ãœbergabe der Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ am Burgerhof in Untereben – Foto: UT24/ag