Tiroler Forscher hofft auf „LSD-assistierte Psychotherapie“

Die Anwendung der Substanzen – auch „Magic Mushrooms“ oder allgemein Psilocybin und DMT fallen in diese Kategorie – müsse selbstverständlich „unter der Supervision eines Psychiaters stattfinden“, betonte Knaus. Das Setting sei wie folgt: „Man hört mehrere Stunden seine Lieblingsmusik, bekommt zuvor eine Augenbinde und geht in speziellen Kojen und Betten auf einen ganz individuellen Trip.“ Dieser „Trip“ – als Anreiz und Anstoß gedacht – werde schließlich alle vierzehn Tage wiederholt: „In der Zeit davor und dazwischen gibt es ausführliche therapeutische Gespräche, bei denen man das Erlebte und damit auch Erkannte aufgearbeitet wird.“
Knaus ging von einem Zeithorizont von „mehreren Jahren“ aus, bis eine solche Therapie auch in Österreich Realität werden könnte. „Noch braucht es aber noch einige größere klinische Studien dazu“, kündigte er an. In den USA und Kanada sei man diesbezüglich schon deutlich weiter. Es habe sich aber eindeutig gezeigt, dass die sogenannten „halluzinogenen Substanzen“ eine „äußerst geringe Toxizität“ aufwiesen, dafür aber „erheblichen therapeutischen Nutzen“ brächten.
Nicht immer die Lösung
Die Psychodelika-basierte Therapie sei allerdings „kein Allheilmittel für jedermann“, räumte der Wissenschafter ein. „Man muss diese Therapie vielmehr als sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu herkömmlichen Therapien sehen.“ Vor allem aber scheiden Patienten mit schizophrenen Erkrankungen oder mit „psychotischen Episoden“ sowohl bei Studien als auch bei künftigen Therapien von vornherein aus. „Wir können aber womöglich Patienten helfen, bei denen konventionelle Therapien keinen Fortschritt mehr bringen“, meinte der Pharmakologe.
APA/UT24






