„Gemeinsam gegen Krebs – jetzt gegen HPV impfen“

Eine HPV-Infektion kann Krebsvorstufen und Krebs an Gebärmutterhals, der Scheide, Vulva, Penis, Anus, Rachen oder Kehlkopf verursachen und erfolgt vor allem durch direkten Schleimhautkontakt etwa bei sexuellen Kontakten. Mehr als 80 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung kommt mindestens einmal in ihrem Leben mit den Viren in Kontakt.
Über 6.000 Personen durchlaufen Operationen, um HPV-verursachte Krebsvorstufen zu entfernen, 600 Personen sterben österreichweit an den Folgen einer HPV-induzierten Krebserkrankung. Eine frühzeitige Impfung kann das Risiko für HPV-bedingte Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent vermindern, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und ist überzeugt: „Es gilt, weiterhin die sexuelle Gesundheitskompetenz durch frühzeitige Aufklärung über sexuell übertragbare Erkrankungen zu stärken und vor allem durch die Schulimpfungen möglichst früh auf die HPV-Impfung als effektive Schutzmaßnahme gegen Krebs aufmerksam zu machen.“
Erweiterte HPV-Impfung bis 27 Jahre in Tirol
Empfohlen wird die HPV-Impfung laut Österreichischem Impfplan grundsätzlich allen Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr, wobei die frühzeitige Impfung ab dem neunten Geburtstag am effektivsten angesehen wird. Seit Februar 2023 ist die Impfung für Kinder und Jugendliche vom neunten bis zum 21. Geburtstag im Rahmen des kostenfreien Impfprogramms des Bundes, des Landes und der Sozialversicherung kostenlos verfügbar.
Mit der Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms „Impfaktion Tirol“ auf Personen vom 21. Geburtstag bis zum vollendeten 27. Lebensjahr, wurde in Tirol ein weiterer Schritt gesetzt, um die Impflücke bei den über 20-Jährigen zu reduzieren. Die Impfung ist mit einem kostengünstigen Selbstbehalt in Höhe von 62 Euro pro Impfung in den Gesundheitsreferaten der Bezirkshauptmannschaften und dem Stadtmagistrat Innsbruck erhältlich.
HPV-Impfung schützt vor sechs verschiedenen Krebsarten
Eine frühzeitige Impfung kann das Risiko für Krebsvorstufen und in weiterer Folge gegen sechs HPV-induzierte Krebserkrankungen an Gebärmutterhals, Scheide, Vulva, Penis und Anus sowie Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes reduzieren. Zudem wird durch die HPV-Impfung die Entstehung von Genitalwarzen weitgehend verhindert. Um den bestmöglichen Schutz zu erreichen, wird die HPV-Impfung idealerweise ab dem neunten Geburtstag verabreicht.
Die Impfung wird daher primär über die im Rahmen der Impfaktion Tirol niederschwelligen und kostenlosen Schulimpfungen in der fünften Schulstufe organisiert. Bis zum 21. Geburtstag sind zwei HPV-Impfungen im Abstand von mindestens sechs bis maximal zwölf Monaten empfohlen. Nach dem 21. Geburtstag sind bei einer Erstimpfung drei Impfungen empfohlen.
Umfassendes Impfangebot soll Durchimpfungsrate erhöhen
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll bis 2030 – als Ziel im Rahmen der Eliminationsstrategie gegen Gebärmutterhalskrebs – eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent für heranwachsende Frauen erreicht werden. Derzeit liegt die HPV-Durchimpfungsrate in Tirol für die erste Impfung für beide Geschlechter bei rund 65 Prozent.
„Wir alle können dazu beitragen, HPV-Infektionen nachhaltig einzudämmen, indem die niederschwelligen und wohnortnahen Impfangebote über die Impfaktion Tirol, bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten oder an den Bezirkshauptmannschaften rechtzeitig in Anspruch genommen werden. So kann sich jede und jeder Einzelne nachhaltig vor Infektionen schützen. Zudem können Nachholimpfungen unabhängig zum Abstand der ersten Impfung innerhalb des 21. Lebensjahres jederzeit gratis in Anspruch genommen werden“, so die Gesundheitslandesrätin.






