von ih 27.01.2024 13:24 Uhr

Freiheitliche Selbstzerfleischung?

Während sich Ulli Mair bereits für ihre neue Aufgabe als Landesrätin feiern lässt, kritisiert der ehemalige Freiheitlichen-Obmann Andreas Leiter Reber im Interview mit Rai Südtirol den Umstand, in eine Koalition mit Fratelli d’Italia eingetreten zu sein. Viele Polit-Beobachter fürchten daher nun, dass die Partei diese Regierungsbeteiligung nicht überleben wird.

Die Landtagsabgeordneten der Freiheitlichen: Ulli Mair und Andreas Leiter Reber - Foto: Die Freiheitlichen

Ulli Mair feiert sich als „Türsteherin“, Leiter Reber teilt aus

Obwohl die Freiheitlichen zum allerersten Mal Teil einer Südtiroler Landesregierung sind, ist man sich innerhalb der Partei offenbar uneinig – ob nämlich das Mitregieren wirklich so schlau war. Im Interview mit Rai Südtirol äußerte etwa der ehemalige Obmann Andreas Leiter Reber lautstarke Zweifel (UT24 berichtete).

„Wir sollten als Politiker durchaus auch Werte vertreten, weshalb ich auch eher Probleme mit Fratelli d’Italia hab, im Gegensatz zu anderen in unserer Partei“, kritisiert Leiter Reber im Gespräch mit der Rai.

Mit „den anderen“ meint Andreas Leiter Reber offensichtlich Ulli Mair, die am 31. Jänner zur Landesrätin für Sicherheit werden soll. Mair ließ sich für ihre neue Herausforderung bereits in den sozialen Medien als „neue Türsteherin Südtirols“ feiern. Und sie scheint sich sehr auf das Amt zu freuen.

Ist der Ofen in fünf Jahren aus?

In der Partei scheiden sich augenscheinlich jedoch die Geister, was sie von der Regierungsbeteiligung Mairs halten sollen. Diese muss nämlich jetzt liefern – sonst könnte der Ofen in spätestens fünf Jahren komplett aus sein.

Umso schwieriger dürfte neben der plötzlichen Regierungsbeteiligung der Umstand sein, dass es so gut wie keine blaue Basis mehr auf Bezirks- und Ortsebene gibt. Auch für anstehenden Gemeinderatswahlen fehlt es an Kandidaten. Dass sich die beiden Landtagsabgeordneten schließlich auch nicht immer grün sind, tut ihr Übriges.

Die Zukunft der Freiheitlichen scheint somit vor allem eines zu sein: ungewiss.

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