von lif 26.01.2024 18:06 Uhr

Das Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm geht an…

Bei Vollmond und im Schein von Hunderten Fackeln auf den perfekt präparierten Loipen der Seiser Alm mit Langlaufskiern laufen: Das ist das Südtirol Moonlight Classic. Am gestrigen Donnerstagabend (26. Jänner) ging das renommierte Langlauf-Rennen in der klassischen Technik über die Bühne und dabei triumphierten auf der 30 km langen Distanz der Deutsche Thomas Bing und die Polin Justyna Kowalczyk. Auf der halb so langen Strecke ging der Sieg an die Geschwister Tommaso und Carola Dellagiacoma aus dem Welschtirol. 

Bing Thomas und Kowalczyk Justyna (Credits: Fabian Dalpiaz)

Um exakt 20 Uhr fiel in Compatsch der Startschuss zum diesjährigen Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm. Die stärksten Teilnehmer blieben in der Anfangsphase des Rennens eng zusammen und das änderte sich auch bis Kilometer zwölf nicht, als der Tscheche Fabian Stocek als Erster am Hotel Ritsch durchging. In der elfköpfigen Spitzengruppe, die keine 20 Sekunden auseinanderlag, befanden sich mit Vorjahressieger Tord Asle Gjerdalen (Norwegen) und dem Trentiner Giandomenico Salvadori zwei heiße Anwärter auf den Tagessieg. 

Doch den Lorbeerkranz holte sich am Ende der Deutsche Thomas Bing, der das Ziel nach 1:14.21,2 Stunden als Erster und mit hauchdünnem Vorsprung erreichte. Denn nur 1,6 Sekunden dahinter belegte der Schwede Klas Nilsson den zweiten Rang, berichtet Sportissmus in einer Aussendung. Dabei profitierte Bing, der in seiner Karriere 155 Weltcuprennen bestritten hat, von einem Fehler einiger Spitzenathleten, darunter etwa auch Salvadori, die bei einer Abzweigung falsch abgebogen waren. „Ich bin der Nutznießer des Fehlers und muss fairerweise sagen, dass wahrscheinlich jemand anderes gewonnen hätte. Trotzdem freue ich mich über den Sieg und natürlich auch darüber, dass ich den Zielsprint für mich entscheiden konnte. Die Loipe war schnell, aber es war auch sehr anstrengend“, sagte der 33-Jährige aus Dermbach. Rang drei belegte Gabriel Strid aus Schweden, der 11,9 Sekunden auf Bing einbüßte. Gjerdalen wurde am Ende Vierter. Als bester „Azzurro“ belegte der Sextner Stefan Lanzinger vom Team Futura Rang 16. 

Kowalczyk feiert den lupenreinen Hattrick

Bei den Damen führte wenig überraschend kein Weg an Justyna Kowalczyk vorbei. Die 41-jährige Polin, die in ihrer aktiven Karriere unter anderem zwei Mal Olympiagold geholt hatte, feierte einen Start-Ziel-Sieg (1:29.25) und ihren insgesamt dritten Triumph beim Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm. „Als ich noch im Weltcup aktiv war, habe ich oft hier auf der Seiser Alm trainiert. Schon damals habe ich mitbekommen, dass es dieses Rennen gibt und ich habe mir immer gesagt, dass ich selbst einmal hier starten werde. Die Atmosphäre ist unglaublich“, strahlte Kowalczyk. 

Den zweiten Platz belegte mit über sieben Minuten Rückstand Laura Stichling aus Deutschland (Ed System Silvini Team), während die Norwegerin Oda Nerdrum (Team Kaffebryggeriet/Ringkollen Skiklubb) das Podium komplettierte (+14.07 Minuten). Hier war die Aostanerin Marlene Jocallaz (Sci Club Valdigne Mont Blanc) als 12. die beste italienische Teilnehmerin. 

Die Dellagiacomas sind über 15 Kilometer nicht zu knacken

Auf der 15-Kilometer-Distanz setzte sich wie im Vorjahr Tommaso Dellagiacoma (Internorm Alpenplus Trentino) durch, für den die Stoppuhr nach 35.07,2 Minuten stehenblieb. Er verwies seine Trentiner Landsleute Stefano Mich (Team Futura/+5,6) – auch er wiederholte sein Vorjahresergebnis – und Lorenzo Busin (Internorm Alpenplus Trentino/+16,6) auf die Ehrenplätze. Als bester Südtiroler beendete Felix Pider das Rennen auf Rang sechs.    

Bei den Damen überquerte Tommasos Schwester Carola Dellagiacoma, die ebenfalls für das Internorm Alpenplus Welschtirol Team startet, die Ziellinie als Erste. Ihr stand eine Zeit von 44.13,0 Minuten zu Buche. Dahinter folgten mit Guri Hulbak (Ntnui Langrenn) und Louise Marken Tronrud (Team XPND Fuel) zwei norwegische Langläuferinnen. Als beste Südtirolerin wurde Julia Schroffenegger vom ASV Gossensaß in 50.49,5 Minuten Siebte. 

Veranstalter ziehen eine positive Bilanz

Sichtlich zufrieden war auch OK-Chef Robert Gobbo. „Das war heute ein internationales Langlauffest mit 16 verschiedenen Nationen und Werbung pur für diesen wunderbaren Sport. Unser Team, dem 140 freiwillige Helfer angehören, hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet. Dafür möchte ich allen danken, genauso wie unseren Sponsoren. Morgen beginnt bereits die Arbeit für die nächste Ausgabe, die am 13. Februar 2025 stattfinden wird“, gab Gobbo zu Protokoll. 

Das Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm ist aber nicht das einzige hochkarätige Sport-Event auf Europas größter Hochalm in diesem Jahr. Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch 2024 die Kombi-Wertung für alle Ausdauersportler, die neben dem beliebten Langlauf-Rennen im Winter auch den Seiser Alm Halbmarathon im Sommer zu Enden laufen. Der renommierte Berglauf findet am Sonntag, 7. Juli 2024 statt. Einschreibungen sind bereits unter https://running.seiseralm.it/de/halbmarathon/anmeldung.html möglich.

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