Todesstrafe für Homosexuelle in Afrika

In Uganda wird gleichgeschlechtlicher Sex seit dem Vorjahr mit der Todesstrafe bedroht. Das ostafrikanische Land habe damit eine „Büchse der Pandora“ geöffnet, sagte die außenpolitische Sprecherin der österreichischen Regierungspartei. In 31 der 54 afrikanischen Staaten sei Homosexualität illegal, und immer mehr setzen auf menschenverachtende Strafen wie Steinigung, Vergewaltigung oder Vertreibung. Die Todesstrafe drohe Homosexuellen auch in Mauretanien, Somalia und dem Norden Nigerias. Ernst-Dziedzic verwies diesbezüglich auch auf verbreitete Folterungen, um Homosexuelle vermeintlich zu heilen. Besonders darunter zu leiden hätten lesbische Frauen, die Massenvergewaltigungen erdulden müssten.
„Was derzeit in Afrika passiert, hat es früher nicht gegeben“ sagte Mukisa. Seit dem Jahr 2022 habe sich die Situation massiv verschlechtert. Aus dem Ausland massiv finanziell unterstützte Anti-LGBT-Bewegungen würden über Religionsgemeinschaften Druck auf die jeweiligen Regierungen ausüben, schärfer gegen Homosexuelle vorzugehen. Der von ihm geführten Muntu Foundation fehle es hingegen an Mitteln, um Grundbedürfnisse der in Uganda praktisch vogelfreien Homosexuellen zu decken.
Die Zahl der Obdachlosen in der Community wachse, „weil Homosexuelle auf die Straße gesetzt werden und nirgendwo hinkönnen“, so Mukisa. Gesundheitseinrichtungen würden die Behandlung von Homosexuellen verweigern, und auch auf dem Arbeitsmarkt hätten es Schwule und Lesben schwer. „Man kann sehr leicht den Job verlieren, nur weil man LGBTQ ist.“
Außerdem würden Dating-Apps für die Verfolgung von Homosexuellen eingesetzt. Sie würden zu vermeintlichen Sextreffen gelockt und dann geschlagen oder erpresst, sagte Mukisa. Auch gebe es zahlreiche falsche Anschuldigungen nach dem neuen Gesetz, weil dieses auch die „Duldung“ von homosexuellen Akten unter Strafe stellt. So könne es sein, dass zwei Männer nur deshalb verurteilt werden, weil sie gemeinsam ein Hotelzimmer betreten haben und sich der Hotelbetreiber durch eine Anzeige schadlos halten wollte.
Flucht sei für viele trotzdem keine Option, sagte der Aktivist auf Nachfrage der APA. „Im Ausland zu sein ist für uns unerträglich“, sagte Mukisa. Trotzdem sprach er sich dafür aus, dass man „den extremsten Fällen“ bei der Flucht helfe. Man arbeite diesbezüglich etwa mit der kanadischen Einwanderungsbehörde zusammen, berichtete er.
APA/UT24






