Südtirol: Zukünftiger LH-Stellvertreter in Gruppe von Faschisten

Galateo war Teil einer Gruppe von Faschisten
Es ist ein Bild, das seinerzeit durch die Medien ging – und mittlerweile fast in Vergessenheit geraten ist. Der Skandal lautete damals: „Bozner Bürgermeister posiert mit den Neofaschisten von Casapound“. Der Fauxpas passierte Luigi Spagnolli ausgerechnet im Wahlkampf und flog ihm damals auch ordentlich um die Ohren.
Was den Ärger perfekt machte: die Casapound-Vertreter hoben auf dem Bild den Arm zum römischen Gruß. Luigi Spagnolli musste sich daraufhin distanzieren und entschuldigte sich für das Bild. Was bei näherem Hinsehen jedoch aus heutiger Sicht besonders interessant wird: Marco Galateo fühlte sich damals offensichtlich sehr wohl in der Faschisten-Gruppe.
Hubert Aiwanger hätte einen solchen Skandal nicht überlebt
Der bald wichtigste Vertreter der Italiener in Südtirol befand sich 2015 im Bozner Gemeindewahlkampf, als das Skandal-Foto entstand. Und er ließ sich dabei gemeinsam mit überzeugten Faschisten ablichten, die aus ihrer Gesinnung keinen Hehl machen.
Man stelle sich nur einmal vor, dem stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger wäre so etwas passiert. Nämlich, dass er vor knapp neun Jahren gemeinsam und inmitten von Neonazis mit ausgestrecktem Arm gestanden hätte. Er müsste wahrscheinlich sofort zurücktreten und Bayern würde zu Recht Kopf stehen.
Galateo lobt Faschisten für Einschüchterung von Obdachlosen
Dass die Fratelli d’Italia kein Problem damit haben, sich mit den Faschisten von CasaPound zu solidarisieren, ist allerdings nichts Neues. So solidarisierte sich Marco Galateo vor fünf Jahren mit den Rechtsradikalen, als sie in das Bozner Krankenhaus eingedrungen waren, um Obdachlose in den Warteräumen einzuschüchtern.
„Bravo Jungs. Das sind die Aktionen für die ihr Unterstützung und maximalen Respekt verdient“, lobte der baldige Landeshauptmann-Stellvertreter die Faschisten von CasaPound daraufhin öffentlich. Zwei Jahre saß Galateo auch Seite an Seite mit den erklärten Rechtsradikalen im Gemeinderat von Bozen.
Freund Galateos mit SS-Pullover im Stadtrat
Zu den Freunden Galateos zählt unter anderem CasaPound-Vertreter Andrea Bonazza. Dieser hatte im Bozner Stadtparlament für einen Eklat gesorgt, als er dort in einem Pullover der SS aufgetreten war. Für den baldigen Landeshauptmann-Stellvertreter war dies jedoch kein Grund, nicht weiter öffentlich mit ihm aufzutreten. Hier etwa ein Bild von einer gemeinsamen Pressekonferenz:
Marco Galateo wird bald Teil der neuen Landesregierung
Am 31. Jänner soll der Vertreter von Fratelli d’Italia offiziell als Mitglied der neuen Südtiroler Landesregierung vereidigt werden. Ob seinen Koalitionspartnern wirklich bewusst ist, mit wem sie bald eine gemeinsame Regierung bilden werden, bleibt offen.






