Zugangsbarrieren in Südtirol: Der Fall Glanegg-Hof

Antworten des Landesrats
In seiner Antwort auf die Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit präsentierte Daniel Alfreider, der zuständige Landesrat, eine Reihe von Begründungen, die die aktuelle Situation des Glanegg-Hofes betreffen. Die erste Frage bezog sich darauf, warum der Familie die Zufahrt zum Hof verwehrt wird. Als Antwort gab Alfreider an, dass die Zufahrt aufgrund der Sperrung der Staatsstraße SS44bis zum Timmelsjoch ab Kilometer 19,200 aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich ist. Diese Sperrung betrifft den Zeitraum außerhalb von Mai bis Anfang November.
Die zweite Frage zielte darauf ab, warum der Schranken nicht hinter der Zufahrt zum Hof positioniert wird, insbesondere da kurz dahinter der Tunnel in den Wintermonaten ohnehin gesperrt wird. Die Antwort darauf war, dass die Gefahrenstellen, die zur Sperrung der Straße führen, bereits ab Kilometer 19,200 beginnen und somit die Position des Schrankens gerechtfertigt sei.
Die dritte und letzte Frage drehte sich um die Möglichkeit, der Familie wieder einen Schlüssel für den Schranken zur Verfügung zu stellen. Hierzu erklärte Alfreider, dass dies nicht möglich sei, da die Straße aus Sicherheitsgründen für den gesamten Verkehr gesperrt ist. Dies impliziert, dass keine Ausnahmen für einzelne Anwohner gemacht werden können, selbst wenn diese zuvor über einen Schlüssel verfügten.
Bürokratische Starrheit
Diese Antworten werfen tiefere Fragen auf. Sie spiegeln eine bürokratische Starrheit wider, die wenig Rücksicht auf die praktischen Bedürfnisse der betroffenen Familien nimmt. Die Entscheidung, den Zugang zum Hof auf nur ein halbes Jahr zu beschränken, erscheint besonders für eine landwirtschaftlich genutzte Immobilie unpraktisch. Zudem wirkt die rigide Haltung hinsichtlich des Schrankenschlüssels übermäßig restriktiv, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Familie zuvor Zugang hatte und die Sperrung hauptsächlich in den Wintermonaten relevant ist.
Diese Politik könnte das bereits bestehende Problem des Höfesterbens in Südtirol verschärfen, indem sie die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Landwirte unnötig erschwert. Es stellt sich die Frage, ob wirklich keine Kompromisslösung gefunden werden kann, insbesondere da die Situation bis vor zwei Jahren offensichtlich handhabbar war. Ein flexiblerer Ansatz, der die spezifischen Bedürfnisse der ländlichen Gemeinschaften berücksichtigt, wäre hier dringend erforderlich.






