Sturmtief tötet einen Jäger

Zu dem tödlichen Vorfall kam es laut dem Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos bei einer Wildschweinjagd im Augebiet von Klosterneuburg. Die Einsatzkräfte wurden gegen 1.00 Uhr alarmiert und befreiten den älteren Mann. Der Notarzt konnte aber nur noch den Tod des Jägers feststellen, sagte Resperger. Die Feuerwehren standen in Niederösterreich außerdem im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Zudem wurden Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Gerechnet werde mit „massiven“ Einsätzen bis zum Wochenende, sagte Resperger.
Orkanartige Windböen bei unseren Nachbarn
In Salzburg entwurzelten im Stadtteil Liefering die orkanartigen Windböen in der Peter-Pfenninger-Straße einen großen Baum, der dann auf einen Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die Buslenkerin musste ersten Informationen zufolge mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht werden. Am Fahrzeug und an den Oberleitungen entstand erheblicher Sachschaden. In der Folge wurde gegen 23.00 Uhr der gesamte Obus-Verkehr in Salzburg eingestellt.
Laut Landesfeuerwehrkommando hatten es die rund 620 Einsatzkräfte vor allem mit umgestürzten Bäumen, abgerissenen Ästen und abgestürzten Dach- und Fassadenteilen zu tun, die Straßen blockierten. In Bürmoos (Flachgau) wurde eine Garnitur der Salzburger Lokalbahn wegen umgestürzter Bäume und Leitungsschäden geräumt. Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10), wie der ÖAMTC der APA mitteilte. Auch der Flugverkehr war betroffen.
Siedlung mit mehreren Häusern von Außenwelt abgeschnitten
In Oberösterreich wütete der Sturm besonders im Inn-, Hausruck- und Traunviertel sowie in Bad Ischl. Im Bezirk Vöcklabruck wurde ein Fahrzeug von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Alle Insassen konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. In der Gemeinde Hartkirchen (Bezirk Eferding) war vorerst eine Siedlung mit acht Häusern nicht erreichbar, da mehrere umgeknickte Bäume die einzige Zufahrtsstraße blockierten.
Auch in der Steiermark gab es zahlreiche Feuerwehreinsätze: Im obersteirischen Bezirk Liezen standen rund 20 Wehren mit 280 Männern und Frauen im Unwettereinsatz, hieß es in einer Aussendung des Bereichsfeuerwehrkommandos Liezen. Die Ausläufer des Sturmtiefs zogen bis nach Graz, wo gegen 1.00 Uhr Böen über das Stadtgebiet peitschten. Im Bezirk Liezen waren zahlreiche Bäume auf Straßen und Bahngleise gestürzt. Durch den Schneefall in höheren Lagen kam es zu Verkehrsunfällen und der Niederschlag in den Tälern sorgte für teils überschwemmte Keller. Davon betroffen ist etwa auch das Seniorenpflegeheim Gröbming.
In Wien gab es ebenfalls mehr Arbeit für die Feuerwehr. Von 210 Einsätzen waren 80 auf den Sturm zurückzuführen, hieß es auf APA-Anfrage. Grobe Schäden wurden aber keine verzeichnet.
Vergleichsweise ruhige Nacht in Vorarlberg
Vergleichsweise ruhig verlief die Nacht hingegen in Vorarlberg. Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) verzeichnete lediglich sieben Einsätze infolge des stürmischen Windes. Starke Böen hatten Bäume umstürzen und Äste herabfallen lassen, die Feuerwehren mussten die verlegten Straßen freiräumen. Größerer Schaden oder gar Personenschaden sei nicht entstanden, hieß es Freitag früh bei der RFL.
Spitzenwert des Sturms in Südtirol
Die Spitzenwerte des Sturms wurden mit 160,6 km/h auf der Kärntner Messstation Kölnbreinsperre von Geosphere Austria in 1.916 Metern Seehöhe, gefolgt von 159,5 km/h in Galzig in Nordtirol (2.079 Meter Seehöhe) und 148,3 km/h in der Station Semmering/Sonnwendstein in Niederösterreich (1.500 Meter Seehöhe).
In Südtirol wurde auf der Elferspitze oberhalb von Graun im Vinschgau eine Windstärke von 181 km/h gemessen (UT24 berichtete).
APA/UT24






