von hz 06.12.2023 09:43 Uhr

Unter Denkmalschutz gestellt

In ihrer Sitzung am Dienstag hat die Landesregierung Teile der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders unter Denkmalschutz gestellt. Die Ergebnisse einer umfangreichen Bauforschung sollen im Frühjahr 2024 in der Kaserne vorgestellt werden.

Das Gelände der Kaserne Druso in Schlanders - Foto: Tiberio Sorvillo

Die Landesregierung hat am Dienstag Teile der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders unter direkten Denkmalschutz gestellt, teilt die Südtiroler Landesverwaltung mit. „Das derzeit noch weitgehend intakte Kasernenareal der Ex-Drusus-Kaserne in Schlanders ist von großer kultur- und bauhistorischer Bedeutung“, betont Landeskonservatorin Karin Dalla Torre: „Dieses Technische Kulturgut in rationalistischer Bauweise ist ein städtebaulich relevantes und unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und des Ortes Schlanders, mit dessen Wirtschafts- und Sozialgeschichte es untrennbar verbunden ist.“

Das wird unter Schutz gestellt

Unter Schutz gestellt wurden folgende Teile: die hochwertige rationalistische Marmorfassade des aktuell zum Teil abgerissenen Kommandogebäudes (UT24 berichtete), die ehemals enteignete, historistische Villa Wielander, die als Wohnung für unverheiratete Offiziere gedient hatte, die noch bestehenden Wachtürme sowie Teile der Umfassungsmauer.

„Basis“ steht nicht unter Denkmalschutz

Das bereits instandgesetzte Servicegebäude, das heute Sitz der „Basis Vinschgau Venosta“ ist, wurde nicht unter direkten Denkmalschutz gestellt. Dieses Gebäude beherbergt den bauzeitlichen Theater- und Kinosaal, der früher auch der Dorfgemeinschaft zugänglich war und heute als Multifunktionsveranstaltungssaal das Herzstück der „Basis“ ist. Laut Beschluss der Landesregierung muss jedoch das Servicegebäude erhalten bleiben und es wird Aufgabe der Bürger von Schlanders sein, im Zuge der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms über die Art der Unterschutzstellung zu entscheiden.

Umfangreiche Bauforschung

Die Drususkaserne in Schlanders ist in den Jahren 1935 und 1936 westlich des Ortskerns von Schlanders errichtet worden. Zuvor waren die Grundflächen landwirtschaftlich genutzt und dann für den Kasernenbau enteignet worden. Die meisten Baukörper und Freiflächen der prägnanten Gesamtanlage sind in der ursprünglichen Form erhalten.

Im April 2022 hatte Landeskonservatorin Dalla Torre ein Team von Bauforschern mit einer umfassenden Erhebung des gesamten Kasernenareals beauftragt, um alle Elemente des Baudenkmals im Detail zu beschreiben und für die Zukunft zu dokumentieren. „Die Ergebnisse dieser umfangreichen Bauforschung und Archivarbeit haben den ursprünglichen Unterschutzstellungsvorschlag für die gesamte Anlage bestätigt und belegt“, sagt Dalla Torre.

Die Ergebnisse der Bauforschung sollen im Frühjahr 2024 in der Kaserne vorgestellt werden. In der Villa Wielander soll aus dem reichen Material und den Erkenntnissen der Bauforschung eine Dokumentationsstelle entstehen. „Sie soll eine Geschichtsverarbeitung und Erinnerungskultur in Zusammenhang mit dem bedeutenden Technischen Kulturgut der Drususkaserne ermöglichen und fördern“, so Dalla Torre.

Das Unterschutzstellungsverfahren für die Drususkaserne in Schlanders war im Oktober 2022 für alle Gebäude und Freiflächen von der Landeskonservatorin eröffnet worden.

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  1. FranzK
    06.12.2023

    Was ist an dem Gebäude schon schützenewert, wurde in Faschistenzeit gebaut. Die SVP(essevupi) tut alles um den Faschismus hochzuhalten.

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