von Alexander Wurzer 25.11.2023 16:20 Uhr

Zukunft der Agri-Photovoltaik in Südtirol: Der Weg zu nachhaltiger Energie

In einer aktuellen Mitteilung hebt der Südtiroler Bauernbund die Notwendigkeit hervor, die Energiegewinnung durch Agri-Photovoltaik in der Provinz deutlich zu intensivieren, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Diese zukunftsweisende Technologie, die eine Kombination aus Landwirtschaft und der Nutzung von Photovoltaik darstellt, steht im Mittelpunkt neuer Überlegungen und Pläne für Südtirol. Die Herausforderung besteht darin, bis zum Jahr 2040 die Produktion erneuerbarer Energien aus Photovoltaik im Vergleich zu den aktuellen Werten um das Sechsfache zu steigern.

Andreas Schatzer, Leo Tiefenthaler, Moderator Ulrich Höllrigl, Peter Kasal und Pascal Vullo diskutierten über die Zukunft der Agri-Photovoltaik. Quelle: SBB

Pascal Vullo, Energieexperte beim Südtiroler Bauernbund, betont, dass die herkömmliche Nutzung von Photovoltaik auf Dächern, Fassaden, Balkonen und Parkplätzen nicht ausreicht, um den zukünftigen Bedarf zu decken. Die Agri-Photovoltaik, eine innovative Lösung, die landwirtschaftliche Flächen für die Energiegewinnung nutzt, könnte einen wesentlichen Beitrag leisten und bis zu 400 MWp zur nachhaltigen Stromversorgung beitragen. Trotz des Potenzials ist die Nutzung dieser Technologie in Südtirol derzeit noch nicht gestattet, im Gegensatz zu anderen Regionen Italiens.

Der Druck zur Änderung dieser Situation kommt sowohl von der Europäischen Union, insbesondere durch den RePowerEU-Plan, als auch vom Südtiroler Bauernbund selbst. Der Bauernbund setzt sich dafür ein, Agri-Photovoltaik unter bestimmten Voraussetzungen zu erlauben, um Landwirten neue Einkommensquellen zu erschließen und schneller das Klimaziel zu erreichen. Leo Tiefenthaler, Landesobmann des Bauernbundes, schlägt vor, Agri-Photovoltaik insbesondere auf Obstwiesen nahe Gewerbe- oder Wohnzonen zu ermöglichen, um das Landschaftsbild zu wahren und gleichzeitig lokale Abnehmer zu bedienen.

Es braucht klare Regeln

Peter Kasal, Direktor des Landesamtes für Landschaftsplanung, sieht eine baldige Anpassung der Photovoltaik-Bestimmungen als wahrscheinlich an. Er verweist darauf, dass klare Regelungen erforderlich sind, um zu bestimmen, wo Agri-Photovoltaik möglich sein soll. Ein besonderer Fokus liegt darauf, dass Photovoltaikanlagen das Landschaftsbild nicht zu stark beeinflussen sollten.

Andreas Schatzer, Präsident des Gemeindenverbandes, betont die Rolle der Gemeinden bei der Förderung grüner Energie, indem sie Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und Parkplätzen installieren. Zusätzlich wird die Kombination von Photovoltaik-Anlagen mit Energiegemeinschaften als Möglichkeit zur gemeinsamen Stromproduktion und -nutzung hervorgehoben.

Einsparung von Energie ist wesentlicher Aspekt im Kampf gegen den Klimawandel

Der Bauernbund engagiert sich im europäischen Forschungsprojekt Symbiosyst, das das Zusammenspiel von Photovoltaik und landwirtschaftlicher Produktion untersucht. Zum Abschluss der Mitteilung hebt Tiefenthaler hervor, dass neben der Produktion erneuerbarer Energien auch die Einsparung von Energie ein wesentlicher Aspekt im Kampf gegen den Klimawandel ist.

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