von lif 21.11.2023 13:49 Uhr

Schutz vor Lawinen und Wassergefahren verstärkt

Der Weiler Kappl in Langtaufers wird sowohl vom Kapplerbach als auch von der Kapplbachlawine bedroht. Im Zuge der Erstellung eines Teilgefahrenzonenplans für Langtaufers wurden die Lawinen- und Wassergefahren von Ingenieur Matthias Platzer untersucht. 

Der Weiler Kappl in Langtaufers wird sowohl vom Kapplerbach als auch von der Kapplbachlawine bedroht. Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat nun durch Bauten den Schutz sei es vor Lawinen- als auch vor Wassergefahr verstärkt. (Foto: LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West)

Durch die Lawinengefahr befanden sich sechs Gebäude in der roten Zone und zwei Gebäude in der blauen, durch die Wassergefahr drei Gebäude in der blauen Zone, so Platzer in einer Aussendung vom LPA. Diese Gefahrenzonen wurden mittlerweile auch vom genehmigten Gefahrenzonenplan der Gemeinde Graun bestätigt.

Besonders die Gefährdung durch die Lawinen haben die Verwalter der Gemeinde Graun dazu bewogen, Maßnahmen zur Verringerung der Gefahr ausarbeiten zu lassen, fasst der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger zusammen: In roten Zonen kann es nämlich auch zu Zerstörungen von Gebäuden durch Lawinen kommen, wie das Lawinenereignis vom Jänner 2018 in Langtaufers gezeigt hat. Bei diesem Ereignis wurde in Langtaufers ein Gebäude komplett zerstört, in Kappl mussten auch Gebäude evakuiert werden.

Nach intensiven Planungsarbeiten mit Variantenstudium und der Ausarbeitung eines Einreichprojektes wurden im Herbst 2020 zwei Baulose zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen genehmigt, berichtet Bauleiter Julius Staffler. Im Frühsommer 2021 hat der Bautrupp mit Vorarbeiter Florian Hofer mit den Arbeiten begonnen. Ende Oktober nun die letzten Arbeiten abgeschlossen.

Wie schaut der Schutz nun aus?

Zum Schutz der Siedlung vor der Kapplbachlawine wurden ein 45 Meter langer und neun Meter hoher Lawinenauffangdamm oberhalb des Gasthofes Gletscherblick sowie ein rund 140 Meter langer und bis zu 10,5 Meter hoher Lawinenablenkdamm im oberen Bereich des Lawinenkegels errichtet. Eine Wiese wurde um bis zu fünf Meter abgesenkt, um die Lawine von der Siedlung abzulenken. Für die Ausführung dieser Arbeiten wurde der Kapplbach auf einer Strecke von rund 180 Laufmetern verlegt und eine neue Steinkünette errichtet. Der Ablenkdamm wurde mit einem Betondurchlass versehen, damit das Weidevieh auch in Zukunft die Weidegründe erreichen kann. Aufgrund der neu errichteten Schutzmaßnahmen mussten auch verschiedene Infrastrukturleitungen wie Beregnungs- und Telefonleitungen neu verlegt werden. Zum Schutz der Siedlung vor Murgängen und Überflutungen wurde zusätzlich eine rund 100 Meter lange Mauer aus Steinen und Beton errichtet.

Im Herbst 2020 waren zwei Baulose zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen genehmigt worden, im Frühjahr 2021 hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West mit den Arbeiten begonnen und sie jetzt fertiggestellt. (Foto: LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West)

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