von ih 29.10.2023 10:33 Uhr

Notschlafstelle im Winter einen Monat länger offen

Nach einer Rekordauslastung im vergangenen Winter öffnet die Notschlafstelle des Roten Kreuzes Innsbruck im November mit einer längeren Öffnungsdauer. Für Obdachlose stehen die betreuten Schlafplätze nicht nur für fünf, sondern erstmals für sechs Monate zur Verfügung.

Foto: Rotes Kreuz Innsbruck / Magdalena Kandler

Bei weitem nicht alle, die in letzten Winter ein warmes Bett gebraucht hätten, konnten in der Innsbrucker Richard-Berger-Straße 10 aufgenommen werden. Die Winternotschlafstelle, die im Auftrag der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol vom Roten Kreuz Innsbruck (RKI) betrieben wird, stieß so gut wie täglich an ihre Kapazitätsgrenzen. Die vergangene Saison ging mit 3.129 Nächtigungen und einer Rekordauslastung von 100 Prozent zu Ende.

Der große Andrang und ein später Wintereinbruch Mitte April haben nun zu einer Saison-Verlängerung geführt. Die Notschlafstelle öffnet heuer bereits am 1. November 2023, also zwei Wochen früher als in den Jahren zuvor, und sperrt am 30. April 2024, also zwei Wochen später als in den Vorjahren.

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir erwarten wieder einen großen Bedarf an Schlafplätzen und freuen uns, dass die Betriebszeit durch das Land Tirol und die Stadt Innsbruck um einen Monat verlängert wurde“, sagt Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim Roten Kreuz Innsbruck (RKI).

„Unser Angebot umfasst neben einem warmen und sicheren Schlafplatz auch Duschen und eine Mahlzeit. Besonderen Wert legen wir darauf, unseren Klient:innen sehr wertschätzend und auf Augenhöhe zu begegnen“, so Biebel.

Schlafen, essen, reden

nsgesamt 20 saubere Betten, dazu ein warmes Essen, Hygieneartikel, die Gelegenheit, sich in den Sanitärräumen frisch zu machen, soziale Betreuung, gute Gespräche und menschliche Nähe: Das ist das Konzept der Notschlafstelle des RKI, die täglich von 18 Uhr am Abend bis 8 Uhr in der Früh geöffnet hat. Nächtigende werden bis 23 Uhr aufgenommen. Einlass finden Frauen und Männer, für die es keine anderweitigen Übernachtungsangebote gibt.

„Immer mehr Menschen können sich die steigenden Lebenskosten nicht mehr leisten und schlittern in die Armut. Unsere Schlafplätze sind mittlerweile sehr begehrt und oft sehr schnell belegt. Wenn das der Fall ist, kontaktieren wir selbstverständlich andere Einrichtungen. Aber wenn auch diese voll sind, müssen wir die Menschen schweren Herzens wegschicken und sie bitten, am nächsten Tag wieder ihr Glück zu versuchen“, sagt Ines Obser, Leiterin der RKI-Notschlafstelle. Wer keinen Platz bekommt wird zumindest mit einer warmen Decke und einem heißen Tee ausgestattet.

Stefan Biebel abschließend: „Die Notschlafstelle ist eine sehr wichtige Einrichtung. Ich bedanke mich bei der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.“

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