von Alexander Wurzer 11.10.2023 08:35 Uhr

Landesmobilitätsplan auf fremder Dropbox

Ein scheinbar routinemäßiger Download-Button auf der Internetseite des Landes Südtirol sorgt aktuell für erhebliche Kontroversen. Der Button, der eigentlich einen direkten Download des Südtiroler Landesmobilitätsplans ermöglichen sollte, verweist nämlich auf die Dropbox von Viktor Matic von der Agentur „zukunvt“.

Screenshot der Dropbox nach der Weiterleitung von der Landesseite
Warum sind die Unterlagen zum Landesmobilitätsplan auf der Dropbox von Viktor Matic von der Agentur „zukunvt“ und nicht direkt auf der Landesseite zu finden?

Ulli Mair

Die Tatsache, dass die herunterladbaren Inhalte nicht direkt auf der Landesseite, sondern auf der Dropbox eines externen Dienstleisters hinterlegt sind, wurde von Ulli Mair von den Südtiroler Freiheitlichen in einer Anfrage an die Landesregierung festgestellt. Mair stellt kritische Fragen bezüglich der Vorgehensweise und der Integrität dieser Aktion.

Ihre zentralen Fragen lauten:

  1. Warum sind die Unterlagen zum Landesmobilitätsplan auf der Dropbox von Viktor Matic von der Agentur „zukunvt“ und nicht direkt auf der Landesseite zu finden?
  2. Wie hoch waren die Kosten für die Erstellung der Webseite „2035.suedtirolmobil.info“, die von der Agentur „zukunvt“ entwickelt wurde?
  3. Ist die Agentur „zukunvt“ weiterhin für die Wartung der besagten Seite verantwortlich?

Agentur hat wiederholt lukrative öffentliche Auftrage erhalten und Wahlkämpfe des Landeshauptmannes betreut

Die Brisanz dieser Entdeckung liegt nicht nur in der ungewöhnlichen Art und Weise, wie die Dokumente zur Verfügung gestellt werden, sondern auch in der Tatsache, dass die Agentur „zukunvt“ bereits in der Vergangenheit den Wahlkampf des Landeshauptmannes in den Jahren 2013 und 2018 betreut hatte. Seit 2013 hat die Agentur wiederholt lukrative öffentliche Aufträge erhalten, von denen einige direkt vergeben wurden, ohne dass eine offizielle Ausschreibung stattfand.

Kritiker argumentieren, dass dies ein weiteres Beispiel für mögliche Vetternwirtschaft und unklare Beziehungen zwischen der Landesregierung und externen Dienstleistern sei. Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung auf diese Anfrage reagieren wird und ob weitere Untersuchungen zu diesem Thema eingeleitet werden.

Wie wird sich diese Kontroverse weiterentwickeln?

Für viele Bürger steht nicht nur die Frage der Kosten im Vordergrund, sondern auch die Frage nach der Datensicherheit und dem Datenschutz. Ein veröffentlichter Plan auf einer externen Dropbox könnte das Risiko bergen, dass dieser verändert oder in irgendeiner Weise kompromittiert wird.

Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen sich aus dieser Kontroverse ergeben und welche Konsequenzen dies für die Landesregierung und die beteiligten Dienstleister haben wird.

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