Sanität / Der 10-Punkte-Plan des Team K

Trotz enormer finanzieller Dotierung, wurden Probleme immer weiter verschleppt, schreibt das Team K in einer Aussendung: Rund ein Viertel des gesamten Landeshaushalts, also eineinhalb Milliarden Euro, wird jedes Jahr in den Südtiroler Sanitätsbetrieb investiert. „Das Team K verfügt über das fachliche und menschliche Know-how, um konkrete Lösungen für eine heute in vielen Bereichen eingefahrene Situation umzusetzen. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und in ein System einzugreifen, das seit einiger Zeit besorgniserregende Risse aufweist“, erklären Dr. Franz Ploner und sein Kollege Dr. Eugen Sleiter als Vertreter der Arbeitsgruppe Gesundheit des Team K.
Die endlosen Wartelisten in vielen Fachbereichen für Vorsorgeuntersuchungen und Diagnostik, und die damit verbundenen Wartezeiten für die Patienten; die immer noch stockende Digitalisierung trotz unzähliger Millionen Euro an Investitionen; aber auch die Aufwertung der Allgemeinmediziner und des Gesundheitspersonals, beginnend bei den Gehältern und den Angeboten attraktiver Ausbildungswege, um unsere jungen Talente nicht an Arbeitgeber im Ausland zu verlieren – „Dies sind nur einige der Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht“, betont Franz Ploner, „wir haben zehn grundsätzliche Punkte erarbeitet, die wir den Wählern zur Beurteilung vorlegen. Die Probleme unserer Gesundheitsversorgung kennen die Südtiroler oft nur zu gut aus eigener Erfahrung.“
„Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht, das um jeden Preis geschützt werden muss. Die Bürger haben ein Recht auf eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Versorgung“, erklärt Dr. Eugen Sleiter. „Unser Ziel ist es, einen Sanitätsbetrieb aufzubauen, der in der Lage ist, wirksam auf die Herausforderungen zu reagieren, die sich aus der demografischen Entwicklung und den Zwängen des öffentlichen Haushalts ergeben. Die Führung muss leistungsorientiert besetzt werden, frei von Verstrickungen mit der Politik, die zu den uns allen bekannten Skandalen geführt haben.“
Der 10-Punkte-Plan des Team K
1. Lange Wartezeiten abbauen:
· Zeitlich begrenzter Ankauf von vorwiegend Kontrollvisiten und Untersuchungen im Privatsektor, bis es der öffentlichen Sanität wieder gelingt, die gesetzlich vorgeschriebenen Zeiten einzuhalten.
· Teilweise Rückvergütung von privat durchgeführten Untersuchungen, sofern im Vorfeld eine ärztliche Verschreibung vorlag. Intramoenia-Visiten sollen als Ansporn für jene Abteilungen möglich sein, die Visiten in den vorgegebenen Zeiträumen anbieten.
· Effizienter Umbau der zentralen Vormerkstelle („CUPP“), um die Wartezeiten in der Telefonschleife so kurz wie möglich zu halten.
2. Wertschätzender, respektvoller Umgang und professionelle Kommunikation mit allen Angestellten des Sanitätsbetriebes. Höhere Gehälter für alle Berufsbilder des Pflegesektors, bereits ab der Ausbildung, die zudem auch dezentral (d.h. auch außerhalb von Bozen) möglich sein soll.
3. Übernahme einer praxiserprobten und bewährten Softwarelösung für alle Krankenhäuser, wie sie in anderen italienischen Regionen oder im Ausland längst eingesetzt werden.
4. Bürokratische Entlastung und gleichzeitige Aufwertung der Hausarztmedizin, durch funktionierende Digitalisierung und Ankauf von diagnostischen Geräten, deren Einsatz für die Bürger kostenlos sein soll.
5. Transparente und unabhängige Stellenausschreibungen mit korrekt berufenen Kommissionen. Ausreichend Stellenausschreibungen für Facharztausbildungen nach dem bewährten österreichischen Modell. Prinzipielle Erhöhung der Gehälter während der ärztlichen Ausbildung auf ein konkurrenzfähiges Niveau (= mindestens österreichisches Gehaltsniveau). Festanstellung von Hausärzten in Ausbildung und Abschaffung der schädlichen Dienst- und Rückzahlungsverpflichtung.
6. Konventionierung von privaten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychotherapeuten für alle Altersgruppen. Der Zugang erfolgt mittels ärztlicher Verschreibung.
7. Verlegung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes („Guardia Medica“) in die Notaufnahmen der Südtiroler Spitäler, wo sie sich rund um die Uhr um leichte medizinische Fälle kümmern sollen.
8. Erhöhung des Pflegegeldes mit erleichterter und beschleunigter Auszahlung. Verlängerte Öffnungszeiten für die zuständigen Anlaufstellen. Reform der Zivilinvalidität (z.B. Verschreibung von Hilfsmitteln durch den behandelnden Arzt ohne Visite in der Kommission)
9. Nein zu den derzeitigen, intransparenten Plänen der „Medical School“, bei der uns eine Kostenexplosion mit sehr fraglichem Nutzen bevorsteht. Die eingesparten Gelder sollen in den Ankauf von für Südtiroler reservierte Studienplätze an medizinischen Universitäten im In- und Ausland fließen.
10. Großzügige Förderung von Projekten zur Gesundheitserhaltung und Krankheitsprävention (z.B. Seniorensportgruppen). Umfassender Ausbau der Hilfsangebote bei Depressionen, Ängsten, Essstörungen, Süchten und Suizidalität inklusive öffentlichkeitswirksamer Bewerbung






