von hz 29.09.2023 09:27 Uhr

„Europaregion Tirol statt Euregio Alto Adige“

Am Donnerstag hat Südtirol den Vorsitz im EVTZ (Europaregion) übernommen. Als Motto für die Präsidentschaft wurde die Formulierung „Grenzen überwinden“ gewählt. Dieses Motto gilt es nun mit Leben zu erfüllen, meint der Landtagsabgeordnete Sven Knoll von der „Süd-Tiroler Freiheit“ (STF) und hat einen konkreten Vorschlag.

Damit es nicht bei einer bloßen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bleibt, sondern zu einem wirklich grenzüberwindenden Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile kommt, sollte die Europaregion auch mit einem gemeinsamen Namen nach außen hin auftreten, heißt es in einer Aussendung der STF. Knoll hat bei der Sitzung am Donnerstag daher vorgeschlagen, zukünftig in der deutschen Sprache die bereits etablierte Bezeichnung „Europaregion Tirol“ zu verwenden.

„Begriff 'Alto Adige' ist nicht im Geiste der Einheit Europas“

Während sich bei der Bevölkerung längst die Bezeichnung „Europaregion Tirol“ etabliert hat, benützt die Verwaltung noch immer die komplexe Langform „Europaregion Tirol/Tirolo, Südtirol/Alto Adige, Trentino“ und kürzt diese zuweilen sogar einfach mit „Euregio“ ab. „Diese Bezeichnung zelebriert nicht die Einheit, sondern die Trennung, zumal der Begriff Alto Adige faschistisch schwer belastet ist und nicht im Geiste der Einheit Europas verwendet werden kann, da er eingeführt wurde, um das Land auch im Namen zu trennen. Auch ‚Euregio‘ ist emotionslos und geographisch unspezifisch, da es auch in anderen europäischen Staaten Euregios gibt. Die Europaregion Tirol ist hingegen Ausdruck unserer gemeinsamen Geschichte“, so der Landtagsabgeordnete.

Migrations- und Verkehrs-Thematik

Bei der Sitzung betonte Knoll auch die Bedeutung offener Grenzen für die Europaregion Tirol. Im Zuge der sich zuspitzenden Migrations-Krise werden in ganz Europa die Rufe nach Grenzschließungen wieder laut, weshalb es hier eine grenzüberwindende Zusammenarbeit braucht, damit die Grenzen offen bleiben.

Auch der Verkehr wird zu einer großen Herausforderung für die Europaregion Tirol werden, denn die Lkw-Belastung hat auf der Brennerautobahn ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Das Recht auf Gesundheit und Lebensqualität ist wichtiger als der Warenverkehr internationaler Frächter.

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