„Zahnmedizinische Versorgung der Tiroler endlich sicherstellen!“

„In Tirol ist derzeit fast jede vierte Kassenstelle, das sind mehr als 50 von 228, für Zahnärzte unbesetzt. Dem nicht genug. Laut Berechnungen der Österreichischen Gesundheitskasse sollen in den nächsten fünf Jahren mehr als ein Viertel der Zahnärzte in Pension gehen. Was das für unser Gesundheitssystem in Zukunft bedeutet, kann sich ein jeder ausmalen“, sieht Haselwanter-Schneider in einer Presseaussendung die zahnmedizinische Versorgung der Tiroler Bevölkerung mehr als nur gefährdet.
Dass es anders geht, zeige die Entwicklung bis 2018. Bis 2018 hat eine Quotenregelung dafür gesorgt, dass mindestens 75 Prozent der Studienwerber ein österreichisches Maturazeugnis vorweisen konnten. Nach der Aufhebung der Regelung verschob sich die Quote zu Ungunsten der heimischen Studenten. Das Wintersemester 2022 zeige dies klar auf. So waren 27 von 40 Studienplätzen von EU-Ausländern belegt, die erfahrungsgemäß nach Abschluss des Studiums auch wieder zurück in ihre Heimat gehen.
Pensionierungswelle steht an - Klinik stellt nächtliche Versorgung ein
Für Haselwanter-Schneider nicht akzeptabel. Zumal in den nächsten Jahren eine Pensionierungswelle ansteht und auch die Zahnklinik in Innsbruck ihre nächtliche Versorgung eingestellt hat. „Das ist eine toxische Mischung, der wir seitens der Politik mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten müssen. Für Patienten, die über geringe finanzielle Mittel verfügen, wird es deshalb immer schwieriger, eine leistbare Betreuung zu finden. Zudem sind monatelange Wartezeiten auf einen Termin an der Tagesordnung. Diese Entwicklung ist angesichts der herrschenden Teuerung fatal, denn wenn nur mehr rund ein Viertel der Studenten in Innsbruck Österreicher sind, stellt sich die Frage, wer dann auch jene Zahnärzte ersetzen soll, die in den nächsten Jahren in Pension gehen werden?“
„Die Politik muss sofort handeln“
Auch für die Experten sowie der Zahnärztekammer führt kein Weg an der Wiedereinführung der Quote vorbei. „Nun ist die Regierung gefordert, die notwendigen Schreiben inklusive Daten und Fakten sowie prognostizierter Entwicklung an die Europäische Kommission zu übermitteln“, so Haselwanter-Schneider, die sich erfreut zeigt, dass alle Parteien im zuständigen Ausschuss die einhellige Zustimmung für die Abstimmung im Oktoberlandtag signalisiert haben. „Dann liegt es an der zuständigen Landesrätin Hagele, unverzüglich an den Bund heranzutreten, damit die Europäische Kommission umgehend über die prekäre Situation bei den Zahnmedizinern informiert und gleichzeitig aufgefordert wird, eine Entscheidung über die Wiedereinführung einer Quotenregelung für das Zahnmedizinstudium zu treffen, wie sie bis zum Studienjahr 2019/20 gegolten hat.






