von Alexander Wurzer 26.09.2023 13:19 Uhr

Fahrscheintarife in Südtirol: Einheimische im Nachteil

Anlässlich der aktuellen Fragestunde Nr. 38/September/2023 brachte der Abgeordnete Paul Köllensperger eine ernste Thematik zur Sprache: die Ungleichbehandlung von einheimischen und touristischen Fahrgästen bei den Fahrscheintarifen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Durch die Einführung der Guest Cards wollte die Landesregierung den öffentlichen Verkehr für Touristen attraktiver machen. Diese Maßnahme hat jedoch eine Diskriminierung der Einheimischen zur Folge, insbesondere der sporadischen Nutzer des ÖPNV.

Foto: STA / Daniel Gütl

Die Guest Cards erlauben Touristen, den ÖPNV zu einem Pauschaltarif von 0,50 € plus Mehrwertsteuer zu nutzen, was eine spürbare Diskrepanz in der finanziellen Belastung zwischen Touristen und Einheimischen schafft. Trotz der Versicherungen von Daniel Alfreider, dass Einheimische für Bus und Bahn nicht mehr bezahlen sollen als Touristen, zeigt die Realität ein anderes Bild.

Erhebliche Benachteiligung der einheimischen sporadischen Nutzer

In Südtirol sind die Fahrscheintarife in verschiedene Tarifklassen unterteilt, wobei die Tarifklasse 1 für sporadische Nutzer des ÖPNV vorgesehen ist. Für diese Klasse werden 12 Cent pro Tarifkilometer berechnet, und der Mindestpreis für jede Fahrt beträgt 10 Tarif-kilometer, was einem Betrag von 1,20 € entspricht. Im Vergleich dazu kann ein Tourist mit der Gästekarte für lediglich 0,50 € plus MwSt. den gesamten Tag lang den ÖPNV nutzen. Diese Tarifstruktur stellt eine erhebliche Benachteiligung der einheimischen sporadischen Nutzer dar, während sie den Touristen erheblich bevorteilt.

  • Der Mindestpreis für jede Fahrt entspricht 10 Tarif-km. (Bild: Screenshot www.suedtirolmobil.info)

Belastung für sporadische Nutzer nicht ausreichend berücksichtigt

Das Ziel der Landesregierung mit der Einführung der Guest Card war es, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs für Touristen zu erhöhen und ein effizientes Besuchermanagement zu ermöglichen. Doch die gegenwärtige Tarifstruktur scheint dieses Ziel auf Kosten der sporadischen Nutzer unter den Einheimischen zu erreichen. Es wird deutlich, dass die Landesregierung die finanzielle Belastung für Südtiroler Bürger, die den ÖPNV nur gelegentlich nutzen, nicht ausreichend berücksichtigt hat.

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