Uni Bozen: Der Skandal der sprachlichen Entfremdung

Laut Kompatschers Angaben werden in diesem Studienjahr insgesamt 237 Kurse auf Deutsch, 291 auf Italienisch und sogar 443 auf Englisch angeboten. Diese Zahlen sind ein Spiegelbild der Missachtung und Marginalisierung, die die deutsche Bevölkerung in ihrer eigenen Provinz erfährt. In Südtirol, wo die deutsche Sprache die Mehrheitssprache ist, wird sie an der Universität zu einer Minderheitssprache degradiert. Das ist nicht nur entgegen der Gründungsideale der Universität, sondern grenzt an kulturelle Enteignung.
Spaltpilz, der die Einheimischen von ihrer eigenen akademischen Institution entfremdet
Wie kann es angehen, dass junge Deutsch-Südtiroler in ihrer eigenen Heimatstadt und Provinz, an einer Hochschule, die aus ihren eigenen Steuergeldern finanziert wird, sprachlich marginalisiert werden? Die Universität Bozen scheint eher ein Sprungbrett für die Internationalisierung zu sein als eine Institution, die dem Bedarf und dem Erbe der eigenen Bevölkerung dient.
Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und ein eklatanter Bruch mit dem „gesellschaftlichen Vertrag“, den die Universität Bozen bei ihrer Gründung einging. Sie versprach, eine Brücke zwischen den Kulturen zu sein. Doch jetzt agiert sie mehr als Spaltpilz, der die Einheimischen von ihrer eigenen akademischen Institution entfremdet. Es ist nicht nur ein Affront gegen die deutsche Gemeinschaft in Südtirol, sondern auch ein Armutszeugnis für eine Universität, die behauptet, „dreisprachig“ zu sein.
Universität Bozen zurück zu den Wurzeln ihrer Gründungsideale führen
Dieses Thema erfordert nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern dringendes Handeln der politischen und akademischen Entscheidungsträger. Es geht hier nicht um symbolische Gesten, sondern um die akute Notwendigkeit, die kulturelle und sprachliche Identität einer ganzen Provinz zu respektieren. Es ist höchste Zeit, das Ruder herumzureißen und die Universität Bozen zurück zu den Wurzeln ihrer Gründungsideale zu führen: einer echten Dreisprachigkeit, die alle Kulturen der Region gleichwertig repräsentiert.
