von aw 18.09.2023 13:37 Uhr

Uni Bozen: Der Skandal der sprachlichen Entfremdung

Die Universität Bozen verfehlt klar ihr Ziel einer echten Dreisprachigkeit. Das offenbaren neueste Zahlen, die Landeshauptmann Arno Kompatscher auf Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit präsentierte. In der vermeintlich dreisprachigen Universität Bozen ist die meistgesprochene Sprache in der Provinz, nämlich Deutsch, paradoxerweise die am wenigsten vertretene Sprache in den Kursangeboten. Das ist mehr als nur eine Unausgewogenheit; es ist ein regelrechter Affront gegen die kulturelle und sprachliche Identität der Südtiroler.

Auflistung der angebotenen Kurse im laufenden Studienjahr

Laut Kompatschers Angaben werden in diesem Studienjahr insgesamt 237 Kurse auf Deutsch, 291 auf Italienisch und sogar 443 auf Englisch angeboten. Diese Zahlen sind ein Spiegelbild der Missachtung und Marginalisierung, die die deutsche Bevölkerung in ihrer eigenen Provinz erfährt. In Südtirol, wo die deutsche Sprache die Mehrheitssprache ist, wird sie an der Universität zu einer Minderheitssprache degradiert. Das ist nicht nur entgegen der Gründungsideale der Universität, sondern grenzt an kulturelle Enteignung.

Spaltpilz, der die Einheimischen von ihrer eigenen akademischen Institution entfremdet

Wie kann es angehen, dass junge Deutsch-Südtiroler in ihrer eigenen Heimatstadt und Provinz, an einer Hochschule, die aus ihren eigenen Steuergeldern finanziert wird, sprachlich marginalisiert werden? Die Universität Bozen scheint eher ein Sprungbrett für die Internationalisierung zu sein als eine Institution, die dem Bedarf und dem Erbe der eigenen Bevölkerung dient.

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und ein eklatanter Bruch mit dem „gesellschaftlichen Vertrag“, den die Universität Bozen bei ihrer Gründung einging. Sie versprach, eine Brücke zwischen den Kulturen zu sein. Doch jetzt agiert sie mehr als Spaltpilz, der die Einheimischen von ihrer eigenen akademischen Institution entfremdet. Es ist nicht nur ein Affront gegen die deutsche Gemeinschaft in Südtirol, sondern auch ein Armutszeugnis für eine Universität, die behauptet, „dreisprachig“ zu sein.

Universität Bozen zurück zu den Wurzeln ihrer Gründungsideale führen

Dieses Thema erfordert nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern dringendes Handeln der politischen und akademischen Entscheidungsträger. Es geht hier nicht um symbolische Gesten, sondern um die akute Notwendigkeit, die kulturelle und sprachliche Identität einer ganzen Provinz zu respektieren. Es ist höchste Zeit, das Ruder herumzureißen und die Universität Bozen zurück zu den Wurzeln ihrer Gründungsideale zu führen: einer echten Dreisprachigkeit, die alle Kulturen der Region gleichwertig repräsentiert.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite