Nein zu Tiny Houses: „Südtirol schläft weiter“

Die Wurzeln des Tiny House liegen in der Hippie-Bewegung der 1970er Jahre. Seit der Finanzkrise 2008 hat sich der Trend in den USA, nun auch in Europa verstärkt. Dass der wachsende Trend zum kleinen Eigenheim Südtirol schon längst erreicht habe, hätte bereits die Herbstmesse 2019 mit small. living. dreams im Rahmen der Arredo 2019 gezeigt. Wohnen auf 1 bis 45 m² würde wegen immer höherer Mieten, knapperem Lebensraum, steigendem Nachhaltigkeits- und Umweltbewusstsein immer interessanter, teilt Perspektiven Für Südtirol in einer Aussendung mit.
Tiny House, ob fix oder auf Rädern, als Hauptwohnsitz, Ferienhaus oder Arbeitszimmer – Reduktion stehe für die neue Lebenshaltung der jungen Generation, für Achtsamkeit, Mobilität, schonenden Umgang mit Ressourcen. Viele Tiny Houses sind theoretisch autark, verfügen über Solarpaneele, Regenwasser-Auffanganlagen oder Bio-Toiletten, sind minimalistisch, so wie die Lebenshaltung, schön und gleichzeitig funktional.
Bereits 2009 war die Vision des Fincube, ein in Deutschland geplantes und in Italien verwirklichtes Ökohaussystem, ihrer Zeit voraus. Die Fragen zur temporären Nutzung von Raum sind aktueller denn je. Eine moderne Lebensgestaltung zeichnet sich aus durch ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität. Flexibilität im Beruf bedingt eine gewisse Bereitschaft zur Mobilität. Das Bedürfnis nach den eigenen vier Wänden steht den Anforderungen an Mobilität in einer flexiblen Gesellschaft gegenüber. Der Fincube wird den Ansprüchen nach Mobilität, Flexibilität und Komfort gerecht.
Politik blockt ab
Zweifelsohne bestehe die gesellschaftliche Nachfrage nach günstigen und zeitlich beschränkten Wohnmöglichkeiten. Die Herausforderung liege bei den politischen Akteuren, rechtlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen zu schaffen.
Der Abgeordnete Peter Faistnauer, Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol, hat das Thema Tiny House im Juli im Landtag eingebracht, denn hier könnten sogenannte Tiny Houses erschwingliche Wohnlösungen bieten. Doch der Vorschlag wurde – trotz fehlender Alternativen – mehrheitlich abgelehnt.
„Doch die Landesregierung lehnt Tiny Houses ab, mit Argumenten, die teils jeglicher Grundlage entbehren und ins Lächerliche abdriften. Vieles spricht für solche neuen Wohnmodelle und es deutet doch einiges darauf hin, dass es eine Entwicklung in diese Richtung geben wird. Südtirol braucht innovative Lösung und Tiny Houses wären ein Instrument mehr, das dringend notwendig wäre“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.






