von ak 25.05.2023 16:16 Uhr

140 Fälle von vermissten Kindern im Jahr

Über die Hotline für vermisste Kinder mit der europaweit gleichen Telefonnummer 116 000 werden in Österreich jährlich rund 140 Fälle bearbeitet. Dabei handelt es sich zu einem Großteil um Ausreißer. „Oft erkundigen sich Eltern, was sie nun tun können, um herauszufinden, wo ihr Kind ist“, berichtete Birgit Satke von Rat auf Draht, dem heimischen Betreiber der Hotline. Am heutigen Donnerstag ist Internationaler Tag der vermissten Kinder.

Symbolbild von VP68 auf Pixabay

Rund 250.000 Kinder werden jährlich in Europa als vermisst gemeldet. Damit verschwindet alle zwei Minuten in Europa ein Kind, informiert Missing Children Europe (MCE), die europaweite Dachorganisation nationaler Vermissteneinrichtungen. Allein im Jahr 2022 gingen bei den 116 000-Hotlines, die in 32 Ländern Europas betrieben werden, 70.855 Anfragen zu 6.668 Fällen ein. Die meisten dieser europaweiten Fälle sind Kinder, die von Zuhause weggelaufen sind (66 Prozent), bei 24 Prozent handelte es sich um Entführungen durch ein Elternteil, und ein kleiner, aber bedeutender Anteil von drei Prozent betraf vermisste Kinder aufgrund von Migration.

„Neben praktischen Infos, die wir weitergeben, versuchen wir, auch mehr über die Hintergründe des Ausreißens in Erfahrung zu bringen und Lösungen zu finden, damit es nicht noch einmal passiert. Häufig stecken laut den Eltern familiäre Konflikte dahinter, weil sich Jugendliche nicht an vereinbarte Regeln wie Ausgehzeiten oder das Übernachten beim Freund/bei der Freundin halten wollen“, erläuterte Satke.

Auch ausgerissene Jugendliche selbst melden sich bei der rund um die Uhr erreichbaren Hotline und suchen Unterstützung. „Wir versuchen gemeinsam mit den Anrufern ohne Zwang zu überlegen, wie es weitergehen kann und lassen selbst entscheiden, ob sie einen unserer Vorschläge in Anspruch nehmen wollen“, betonte Satke. Diese Vorschläge können, je nach Situation, etwa die gemeinsame Kontaktaufnahme mit der Familie, der Polizei oder einer sozialen Einrichtung sein. Auch die Mithilfe beim Verfassen einer Nachricht an die Eltern oder die Suche nach einem sicheren Schlafplatz sind möglich.

APA/UT24

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