von Alexander Wurzer 13.05.2023 06:30 Uhr

Die Grünen – Ein Wolf im Schafspelz

In den Hallen des Südtiroler Landtags wurde kürzlich ein Vorschlag der Grünen zurückgewiesen, der auf den ersten Blick wie ein gut gemeinter Schritt in Richtung Offenheit und Integration aussah. Die Fraktion der Grünen, angeführt von Brigitte Foppa, hatte angeregt, das Schulsystem in Südtirol um ein mehrsprachiges Angebot zu erweitern. Ein Appell, der auf den ersten Blick harmlos erscheint, aber bei näherer Betrachtung als direkte Gefahr für die kulturelle Identität und das Überleben der Minderheitengemeinschaften in unserer Region entlarvt werden kann.

Bild von Sarah Richter auf Pixabay

Die Verfechter der Mehrsprachigkeit, wie die Grünen, präsentieren ihre Argumente als fortschrittlich und weltoffen. Sie sind davon überzeugt, dass eine mehrsprachige Ausbildung eine Brücke zur Welt baut und unsere Kinder besser für eine globale Zukunft rüstet. Doch in ihrem Eifer, die Welt zu umarmen, übersehen sie den essenziellen Wert der Muttersprache und ihre entscheidende Rolle für Minderheitengemeinschaften.

Die Muttersprache ist weit mehr als ein bloßes Kommunikationsmittel. Sie ist das Fundament, auf dem Kultur, Tradition und Identität aufgebaut sind. Sie ermöglicht es Generationen, ihre Geschichten und Werte weiterzugeben und bildet so die Grundlage für eine gemeinsame Identität. Das Überleben von Minderheitengemeinschaften ist stark mit der Pflege und Bewahrung ihrer Muttersprache verbunden.

Mehrsprachige Schulen könnten zur Erosion unserer kulturellen Identität führen

Im Licht dieser Tatsachen enthüllt der Vorschlag der Grünen seine wahren Farben. Der gut gemeinte Ansatz, das Schulsystem durch ein mehrsprachiges Angebot zu erweitern, birgt eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Durch die Einführung von Mehrsprachigkeit könnten die Muttersprachen der Minderheiten in den Hintergrund gedrängt und vernachlässigt werden. Dies würde letztendlich zur Erosion der kulturellen Identität führen und somit die Vielfalt unserer Gesellschaft bedrohen.

Die Grünen stellen sich als das „Sprachrohr“ einer Gesellschaft dar, die angeblich nach mehrsprachigen Schulen verlangt. Doch in ihrem überstürzten Vorstoß überhören sie geflissentlich die Stimmen, die sich für die Erhaltung der Muttersprache und damit für das Überleben der kulturellen Identität der Minderheiten stark machen.

Es ist hoch an der Zeit, dass wir die Diskussion über Bildung und Sprachenpolitik mit größerer Sensibilität und Rücksicht auf die Bedürfnisse aller Teile unserer Gesellschaft führen. Der Vorschlag der Grünen ist ein Wolf im Schafspelz, der sich als Innovation und Fortschritt tarnt, während er tatsächlich die kulturelle Vielfalt und Identität unserer Region bedroht.

Die grüne Fraktion muss sich dieser harten Kritik stellen und ihre Politik überdenken. Es geht nicht darum, den Fortschritt zu verhindern, sondern darum, sicherzustellen, dass er nicht auf Kosten unserer wertvollen kulturellen Diversität geht.

Nicht mal 0,35 Prozent der Gesamtbevölkerung haben die Petition der Grünen unterschrieben

Um der Forderung nach mehrsprachigen Schulen Nachdruck zu verleihen, haben die Südtiroler Grünen eine Petition lanciert. Es ist bezeichnend, dass die Grünen die Sammlung von Unterschriften für ihre Petition als Erfolg ansehen. Dabei vergessen sie, dass 1.800 Unterschriften nicht gleichbedeutend mit breiter Zustimmung sind. Wir reden von nicht mal 0,35 Prozent der Südtiroler Gesamtbevölkerung, die unterschrieben haben. Jeder, der die Petition unterzeichnet hat, repräsentiert zwar eine Stimme, aber es gibt viele andere, die nicht gehört werden. Es ist diese stille Mehrheit, deren Bedürfnisse und Wünsche von den Grünen völlig ignoriert werden.

Der Vorstoß der Grünen spiegelt ihre Tendenz wider, sich mehr auf die Ideologie als auf die realen Bedürfnisse der Menschen zu konzentrieren. Sie scheinen zu glauben, dass der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ausschließlich durch Mehrsprachigkeit führt. Aber in ihrem Bestreben, einen europäischen und weltoffenen Ansatz zu verfolgen, übersehen sie das offensichtliche – dass die Pflege der Muttersprache und der Erhalt kultureller Identität ebenso wichtig sind, wenn nicht sogar wichtiger.

Es ist an der Zeit, dass die Grünen von ihrem hohen Ross herabsteigen und die Sorgen und Bedürfnisse aller Mitglieder unserer Gesellschaft berücksichtigen. Ihre Politik muss sich nicht nur auf diejenigen konzentrieren, die lautstark ihre Meinung äußern, sondern auch auf diejenigen, die still bleiben, aber dennoch einen Anspruch auf Bewahrung ihrer kulturellen Identität haben.

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