von lif 12.05.2023 16:17 Uhr

2.775 Spitalsbetten gesperrt

Österreichweit sind aktuell 2.775 Spitalsbetten (Stand Mai 2023) gesperrt. Diese Zahlen präsentierten die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und younion am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Vorsitzender Reinhard Waldhör sprach von einem „Notstand“. Er forderte einen Spitalsgipfel von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Das Ministerium stellte gegenüber der APA jedoch noch am Vormittag klar, dass es einen solchen Krisengipfel nicht geben werde.

Leeres Krankenhausbett

Erstmals in Österreich wurden von der Gewerkschaft bundesweite Zahlen zum Pflege- und Ärztemangel erhoben. „Die hohe Arbeitsbelastung und der Mangel an medizinisch pflegerischem Personal hat dazu geführt, dass aktuell weit mehr Betten gesperrt sind, als es im AKH mit 1.732 gibt“, sagte Waldhör. Die Zahlen beziehen sich laut GÖD auf alle länder- und gemeindegeführten Spitäler in Österreich (33.000 Betten). Österreichweit sind damit 8,41 Prozent der Betten gesperrt. Die Zahlen zeigten laut Göd deutlich, wie hoch die Arbeitsbelastung im Gesundheitssektor mittlerweile sei und verdeutlichten den Engpass an Personal, so Waldhör.

Verschärft werde die Situation durch knapp 700 offene Stellen bei den Medizinerinnen und Medizinern, hieß es. „Dabei stehen wir erst am Anfang, die Pensionierungswelle der Babyboomer steht gerade erst an“, so Waldhör.  Man fühle sich vom Bund und den Ländern nicht gehört. „Wir brauchen österreichweit ein koordiniertes Vorgehen, die politischen Spielchen müssen aufhören“, hieß es.

Martin wies auf 2.200 fehlende Pflegekräfte in Österreich hin. Beim Verwaltungspersonal seien 200 Stellen frei. Die Rede war von einem Notstand. Es sei unerlässlich, Bund und Ländern die Situation im Gesundheitswesen vor Augen zu führen. „Patienten müssen auf Behandlungen und Operationen warten, was unweigerlich nicht nur zu verlängertem Leid führt, sondern auch zu höheren Kosten. Für das gesamte Personal bedeutet dies eine noch höhere Arbeitsbelastung und noch weniger Zeit für die individuelle Betreuung der Patienten“, kritisierte Katarzyna Resch, ebenfalls younion.

APA/UT24

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